Die 3 grundlegenden Konzepte, die wir zur Selbst-Regulation brauchen sind ein Maßstab, Regulatoren und Containment.
Während Imagination, Atemtechniken, Entspannungsübungen, DBT Skills, Achtsamkeit, Ablenkung usw alles „Regulatoren“ sind, kann man auch wortwörtlich einen Regler verwenden um ins Lernfenster zurück zu kehren.
Bevor ihr beginnt euch einen Regler zu erschaffen, schaut vielleicht noch einmal auf euer Messgerät. Vielleicht wollt ihr einen passenden Regler. Ihr könnt aber genauso gut auch etwas anderes verwenden.
Ein Regler sollte imstande sein, das, was ihr regulieren wollt, zu verstärken und zu verringern. Wir wollen uns zwischen dem „zu viel“ und dem „nicht genug“ ausbalancieren, also muss er in beide Richtungen wirksam sein.
Dinge, die ihr vielleicht mit einem Regler regulieren wollt:
- Gefühle
- Gedanken
- Impulse
- innere Bilder
- Körperflashbacks
- Anspannungslevel
- ….
Einige Ideen für mögliche Regler:
- Gas/Bremspedale
- Thermostat
- Druckventil
- kühlende/wärmende Behälter
- (Wasser)hahn
- Lautstärkeregler
- ein vorgestellter Weg zum auf und ab laufen
- farblich kodierte Kreise zum drauf springen
- Treppe/Leiter rauf/runter steigen
- Fernbedienung
- ….
Wenn ihr einen Regler wählt, der mit Bewegung zu tun hat, hilft es absolut, die Schritte oder Bewegungen wirklich zu machen.
Die Fernbedienung ist der in Therapie wohl am häufigsten verwendete Regler, da man mit ihr, in Verbindung mit der Bildschirmtechnik, gut mit Flashbacks umgehen kann.
Dazu verbannt ihr die inneren Bilder auf einen Bildschirm, vielleicht einen Fernseher, um etwas Distanz zu schaffen. Dann könntet ihr den Ton lauter oder leiser stellen, die Helligkeit des Bildes verändern oder die Farbfilter oder ihr könntet einfach den Sender wechseln und euch statt dessen positive Bilder anschauen. Wir persönlich mögen es erst den Ton vollständig runter zu regulieren und dann die Helligkeit des Bildes zu erhöhen, bis es im Weiß verschwindet.
Wir benutzen auch einen Regler um mit Körperflashbacks umzugehen. Es ist möglich, unangenehme Körpererinnerung und physischen Schmerz auf diese Weise zu verringern, wenn man etwas übt. Der Umgang mit Körperflashbacks ist nicht leicht. Das mag furchtbar klingen, aber wenn wir versuchen sie runter zu regeln, drehen wir den Regler erst hoch, um den Schmerz ein klein wenig zu erhöhen, nur um sicher zu gehen, dass der Regler auch wirklich funktioniert. Aus Gründen, die wir nicht wirklich verstehen, wird es dadurch leichter den Schmerz dann runter zu regulieren.
Wie immer kann es hilfreich sein wenn ihr euren Regler malt oder sonst irgendwie ein sichtbares/spürbares Abbild davon erschafft. Regler gibt es sogar im Therapiebedarf zu kaufen (Bild: Michaela Huber: der Spannungsregler).
Je mehr ihr übt, desto einfacher wird es.
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