Eine Imaginationsübung für überforderte Innenkinder
Am schönsten, wenn man dabei auf dem Boden oder einer Decke liegt.
Nach eine Idee von M, die 6 Jahre alt ist. Sie hat gehört, dass Gott ein Lamm hat, was die Lasten der ganzen Welt tragen kann und so sieht das bei ihr aus:
Vielleicht fühlst du dich gerade belastet und überfordert und vielleicht ist alles irgendwie ein bisschen zu viel.
Wenn du etwas davon loswerden möchtest, lade ich dich ein es dir gemütlich zu machen und mit mir im Kopf spazieren zu gehen um das “Ich-kann-nicht-Mäh” zu besuchen. Du kannst die Augen auflassen oder sie auch zu machen oder auch beides abwechselnd.
Stell dir vor, da ist eine Haustür und da ist auch eine Klinke. Und du machst die Tür auf und dir kommt erfrischende, saubere Luft entgegen. Vielleicht ist sie kühl, vielleicht aber auch schön warm und vielleicht duftet sie sogar nach irgendwas.
Jetzt kannst du, wenn du magst, ins Freie treten. Ohne Wände außen rum, was es da wohl zu sehen gibt? Vielleicht entdeckst du irgendwo einen Weg oder eine Richtung, in die du gerne gehen möchtest. Möglicherweise ist es da heller oder bunter. Du kannst einfach hin laufen.
Wenn du dabei an einer Wiese vorbei kommst, kannst du saftige Grashalme sehen und vielleicht auch Blumen oder Bäumen oder was dir gerade einfällt. Horch mal, ob da wohl Vögelchen singen oder du andere liebe Tiere entdecken kannst. Und vielleicht möchtest du dich dort im sicheren Gras auch hinsetzen oder hinlegen und einfach mal ausruhen. Den Boden unter dir spüren und wo die Erde dich trägt.
Ich frage mich, ob du dort auch ein kleines Schäfchen entdeckst. Es sieht ein bisschen zerzaust aus und hat nur ein paar Haarbüschel auf dem Kopf, denn es hat Haarausfall . Es ist ein junges Ich-kann-nicht-Mäh. Schau mal für dich, ob es lieber ein Junge oder ein Mädchen sein soll, weil es dir, wenn du magst, gleich helfen wird, ein bisschen leichter zu werden.
Wenn du willst, kannst du das Schäfchen zu dir winken, oder es rufen. Vielleicht magst du es auch an-mäh-en und in seiner Sprache mit ihm reden.
Wenn du dir vorstellst, dass alles, was dich bedrückt, alles, was zu viel ist, zu schwer, was dir über den Kopf wächst und was du gerade nicht brauchst, so wie das Gras auf dem du gerade sitzt oder liegst aus dir raus wächst, nach außen absteht und so hoch raus wächst, wie es zu viel ist, dann kannst du das Ich-kann-nicht-Mäh bitten, die Halme von dir runter zu knabbern.
Mit spitzen Lippen und ganz vorsichtig kann es dann anfangen, die Grashalme runter zu zupfen. Vielleicht fängt es dabei an den Füßen an und zupf zupf zupf, verschwinden die Grashalme in seinem Mund. Wenn du willst, kannst du die Zupfbewegung vorsichtig mit der Hand mitmachen, da wo das Schäfchen gerade am Zupfen ist. [Berührung hilft entspannen] und Oh! Das Schäfchen SCHMATZT ein bisschen, wenn es die Grashalme genüsslich zerkaut. Wenn du magst, kannst du das Schmatzen auch laut mitmachen. [hilft den Atem zu regulieren]
Das Schäfchen zupft vorsichtig weiter, an den Beinen…… am Bauch…… am Rücken…… den Armen…… und dem Kopf. Lass ihm dabei ruhig Zeit überall so lange zu zupfen, bis nichts mehr da ist, bevor es zum nächsten Körperteil übergeht. Manchmal braucht es besonders lange bei Brust und Kopf, weil da so viel Gras ist. Aber das ist gar nicht schlimm und macht dem Schäfchen großen Spaß.
Wenn du mal das Schäfchen anschauen möchtest, vielleicht kannst du sehen, dass es gar nicht mehr so zerzaust aussieht wie am Anfang. Wenn es von dem Gras isst, dann wächst ihm frische, neue, warme Wolle. Und vielleicht kannst du auch sehen, dass die Wolle sogar bunt ist oder ein Muster hat. Überall da, wo das Schäfchen bei dir was weg gezupft hat, ist es jetzt schön weich und bunt eingepackt.
Wenn das Schäfchen sich satt gegessen hat und alle Grashalme runter gezupft sind, vielleicht möchtest du dann mit dem bunten Wollknäulschaf kuscheln oder spielen oder noch ein bisschen toben, einfach wonach dir gerade ist.
Und irgendwann, wenn du das Gefühl hast, dass es jetzt in Ordnung ist zurück zu kehren, dann kannst du dich vielleicht bei dem Schäfchen bedanken. Wenn du willst, kannst du ihm auch einen Namen geben. Es ist dein Freund und dein Helfer. Und weil es so unter Haarausfall leidet, freut es sich bestimmt beim nächsten Mal, wenn du es besuchst, wieder darauf, das Gras von dir runter zu zupfen.
Wenn du dich in Ruhe verabschiedet hast, kannst du langsam wieder zurück laufen, dir vorstellen wie du durch die Tür gehst und so schnell oder langsam, wie du das gerade brauchst, wieder hier im Raum ankommen, dich strecken oder schütteln und die Augen wieder aufmachen.
[Bemerkung am Rande: Diese Übung soll helfen, wenn es mal stressig wird. Das sollte die Ausnahme bleiben. Sie ist KEIN Werkzeug um ständig über die Grenzen hinausgehen zu können. Ihr seid keine Maschine, wo man einfach irgendwo die Schraube wieder fest zieht und dann mit Volldampf weiter machen kann.]
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Audio weibliche Stimme (9:30min)
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Einführung Imaginationsübungen
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