Dieser Post basiert auf Das Lernfenster
Da es unser Ziel ist innerhalb des Lernfensters zu bleiben, sollten wir lernen, uns innerhalb des gelben Bereichs zu regulieren.
Wir unterscheiden grob zwischen Selbst-Regulation und zwischenmenschlicher Regulation. Die meisten Menschen ziehen das eine oder Andere vor, aber es ist wichtig, beides nutzen zu können um sich in verschiedenen Situationen angemessen zu verhalten.
Mehr über zwischenmenschliche Regulation findet ihr hier zwischenmenschliche Regulation
Selbst-Regulation
Es gibt viele verschiedene Arten der Selbstregulation.
Eine davon nennt sich “Containment”.
Das kann man übersetzen als etwas “eindämmen” und unter Kontrolle halten oder etwas in einem Behälter sicher verwahren.
Wenn du schwierige Bilder im Kopf hast, Gedanken, die Angst machen, vielleicht starke Gefühle zu einer bestimmten Situation oder wenn du einen Flashback hast, dann kannst du all diese Dinge nehmen und sie ein einem Behälter fest halten, sie aus dem jetzigen Moment lösen und für später aufbewahren, wenn mehr Zeit und Ruhe ist um sich darum zu kümmern.
Die bekannteste Art um das zu tun ist die Tresor-Übung.
Für diese Übung kannst du dir einen Behälter vorstellen, was auch immer sich für dich sicher anfühlt, das könnte ein Safe sein, eine Truhe, eine Kiste, vielleicht ein Schließfach… Du kannst alles, was “zu viel” ist, in den Behälter legen und diesen verschließen. Du kannst dir vorstellen, dass dieser Behälter sich in einem Haus befindet, vielleicht einer Bank oder einem anderen hellen Gebäude.
Es hilft ins Detail zu gehen, wenn du dir deinen Behälter vorstellst. Woraus ist er gemacht? Welche Größe und Form hat er? Welche Farbe? Wie kann er verschlossen und geöffnet werden? Gibt es da einen Schlüssel oder einen Zahlencode oder ein Passwort?
Du kannst, was auch immer du in deinen Behälter legen möchtest, vorher in etwas Bildliches verwandeln. Vielleicht brennst du es auf eine DVD oder altmodisch auf Kassette. Vielleicht sind es Fotos. Vielleicht sieht es für dich nur wie eine farbige Form aus. Du kannst dir auch vorstellen Gedanken auf Papier zu schreiben und das dann in den Behälter zu legen. Such dir etwas aus, was sich in dem Moment richtig anfühlt.
Lege deine Gedanken, Gefühle, Bilder oder andere Sachen ganz bewusst in den Behälter und verschließe ihn gut. Stell dir vor einen Schritt zurück zu treten, prüfe noch mal ob vielleicht noch was dazu kommen soll und dann kannst du das Gebäude verlassen und mit deinem Leben fortfahren.
Das wird schwierige Dinge nicht für immer fern halten. Dafür ist die Übung auch nicht gedacht. Früher oder später wirst du das anschauen müssen. Diese Übung gibt dir die Freiheit über das “wann” und “wo” zu entscheiden, nicht über das “ob”.
Wenn ihr Viele seid, versucht NIEMALS einen Anteil in so einen Behälter zu stecken. Ihr würdet auch nicht wollen, dass das jemand mit euch macht.
Die Übung klappt am besten, wenn ihr euch einig seid, etwas dort für einige Zeit zwischen zu parken.
Einige andere Bilder, die ihr auch für Containment verwenden könntet:
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fülle einen Ballon mit allem, was dich stresst und lass ihn außer Sichtweite steigen
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lagere Sachen unter Wasser
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steck sie in einen Eisschrank und tau sie später auf (besonders hilfreich, wenn ein flooding Programm getriggert wurde)
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stelle sie in eine Art Fahrzeug und lass sie von dir weg fahren
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stell dir vor du speicherst sie wie eine Computerdatei in einen Ordner innerhalb eines anderen Ordners
Eine andere Methode von Containment ist es, die Dinge kurz aufzuschreiben oder ein Bild zu malen und sich dabei vorzustellen, dass man sie damit auf dem Papier fixiert, wo sie dann bleiben, bis man zurück kommst und sie wieder liest.
Das kannst du mit einem kleinen Aspekt zwischenmenschlicher Regulation verbinden und das deinem T schicken. Stell dir vor, das wartet in dessen Büro auf dich und es gibt keine Möglichkeit, da vor dem nächsten Termin dran zu kommen. Dein T bewahrt es erst mal sicher für dich auf.
Mit etwas Übung kann das ein sehr wichtiges Werkzeug sein, was dich vor Überforderung in stressigen Situationen schützt.
Finde mehr heraus über den BASK-Tresor
Thorsten says
Ich habe in der Anwendung der Tresorübung gute Erfahrungen damit gemacht, in die Übung am Ende eine Sequenz einzubauen, in der ich mich vom Tresor-Ort entferne. Dabei spüre ich, wie die Anspannung nachlässt und es gibt dadurch einen “positiveren” Abschluss der Übung.
Also: wenn ich den Raum o.Ä. verlasse, in welchem mein Tresor sich befindet, kann ich dann einen Weg erkennen, den ich gehen kann, bei dem ich merke: die Umgebung verändert sich? So dass ich spüre, die Anspannung lässt nach, mein Atem geht freier, mein Bauch wird weicher, ich fühle vielleicht die frische Luft dort, spüre die Sonne im Gesicht, vielleicht möchte ich an einer Stelle noch einen Moment verweilen… bevor ich die Übung beende und ins Hier+Jetzt zurückkomme.
Danke für die tolle Website – eine Ressource, auf die ich jetzt gerne andere aufmerksam machen werde.
Thorsten