Imaginationsübungen sind ein wichtiges Werkzeug in der Traumatherapie. Ihr positiver Effekt ist signifikant.
Die Dinge, die wir uns vorstellen, haben einen Einfluss auf unsere Emotionen und unseren Stresslevel. Du kannst das austesten:
Stell dir vor du bist in einem kleinen Boot, mitten im Ozean. Überall um dich herum sind große, gefährliche Haie und dein Bott hat ein Loch. Du sinkst, während die Haie näher und näher kommen.
Das ruft in dir ein Gefühl hervor. Vielleicht zieht sich dein Magen zusammen, du atmest schneller oder hältst den Atem an oder zeigst andere kleine Anzeichen von Stress.
Imaginationsübungen können verwendet werden um den stressigen inneren Bildern etwas entgegenzusetzen, indem wir mutwillig andere, positive und entspannende Bilder erschaffen. Diese haben ebenfalls einen Effekt auf unseren Körper und unsere Gefühle.
Vielleicht kannst du dir vorstellen dass du an einem verborgenen Strand sitzt, der Sand ist ganz weich, du hörst das beruhigende Rauschen der Wellen, riechst das Salz des Meerwassers und da ist Freiheit tief durchzuatmen.
Achte darauf was passiert.
Die Bilder, die wir in unserem Kopf kultivieren machen einen Unterschied. Mit etwas Übung ist es möglich aus Erinnerungen an die Vergangenheit oder Sorgen über die Zukunft auszusteigen und alle deine Vorstellungskraft auf Dinge zu richten, die beruhigend, unterstützend und sicher sind. Das stellt ein Gegengewicht her zu den schwierigen Dingen, die du erlebt hast.
Das ist kein Schwindel. Es ist Fantasie. Menschen wurden aus einem bestimmten Grund mit der Fähigkeit zu Fantasie geboren. Sie kann uns helfen im Leben besser zurecht zu kommen.
Es gibt Anleitungen für verschiedene Imaginationsübungen. Einige halten wir für zentral:
Der “Sichere Ort”: Erschaffe dir einen inneren Platz, an den du dich zurück ziehen kann und an dem du dich völlig sicher und geborgen fühlst.
Der Sichere Ort für SystemArbeit beschreibt noch einmal, was Menschen mit DIS beachten sollten.
Die Tresorübung bietet dir die Möglichkeit schwierige Erinnerungen erst einmal wegzuschließen. Dazu gibt es allerhand Variationen.
Den BASK-Tresor für besondere Sicherheit.
Einen Ort um Sorgen zu lagern
Die hüpfende Kiste, sehr beliebt bei Innenkindern und falls die Tresorübung triggert.
Und das Innere Archiv speziell für die SystemArbeit.
Wenn du sonst keine anderen lernst, benutze den sicheren Ort und den Tresor. Damit kommst du schon sehr weit.
Es gibt noch weitere Übungen, die helfen können, Stress abzubauen und sich besser zu fühlen. Imaginationsübungen können auch ein Werkzeug von Selbstfürsorge für dich sein.
Der Innere Garten: ein schöner innerer Ort in der Natur, wo du dich entspannend darfst. Manche halten hier auch gerne ihre Systemtreffen ab.
Das reinigende Bad: bringt dich an eine Wasserquelle, wo du dich erfrischen und auftanken kannst.
Das klärende Licht: lass dich ganz von reinigendem Licht erfüllen, um leichter und unbelasteter zu werden.
Das Licht der Wahrheit: hilft dir Übertragung zu überwinden und ein besseres Bild von dir selbst oder deinen Anteilen zu bekommen.
Die Baumübung: zum erden und stabilisieren und Ruhe finden. Das klappt auch gut im System, wenn jeder seinen eigenen Baum wählt.
Der magische Laden: ein Ort, wo ihr Schutzausrüstung und magische Hilfsmittel für den Alltag findet. Gerade für Innenkinder ist das eine Fundgrube.
Der Tanz auf dem Ball: triff liebe Menschen für ein Gefühl von Verbundenheit, Trost oder Ermutigung
Gepäck sortieren: Für Zeiten von Veränderung, zurück schauen, Gepäck sortieren, umpacken und offen für Neues sein
Fühl dich frei das zu googlen. Du kannst auch zu einem späteren Zeitpunkt wieder hier vorbei schauen, wir arbeiten daran zu allen eine Anleitung anzubieten.
Hier sind unsere liebsten Imaginationsübungen für Innenkinder und Erwachsene, die sich nicht zu ernst nehmen.
Zaubern lernen: Albträume vertreiben und Unsichtbarkeit
Wenn ihr Viele seid, kann Imagination ein Werkzeug sein um eure Innere Welt zu beeinflussen, den Ort wo Anteile leben, wenn sie nicht gerade Vorne sind. Das ist eine kleine Welt in sich, die den Regeln einer Fantasiewelt folgt: alles ist möglich. Ihr könnt die Dinge in eurer Inneren Welt so erschaffen, dass ihr sie zu einem perfekten Ort für euch alle macht.
Manchmal ist die Innere Welt am Anfang ein angsteinflößender Ort, mit Anteilen, die in Traumazeit fest stecken und schlimme Erinnerungen wiedererleben. Euer T kann ich mit einer “Rettungsaktion” helfen, sie aus einem düsteren Ort zu holen und eine schöne Ecke in der Inneren Welt für sie zu finden. Ihr könnt eure Vorstellungskraft dazu benutzen aus Dunkelheit Licht zu machen. Es ist eure Innere Welt und ihr könnt sie formen, wie es euch gefällt.
Imagination braucht Übung. Kein Druck. Es gibt da keinen Standard, den ihr erfüllen müsst. Macht, was für euch funktioniert. Wenn du merkst, dass du eine Übung nicht magst, verändere sie. Wenn du sie immer noch nicht magst, dann mach sie einfach nicht. Das alles soll dich unterstützen, nicht zusätzlich stressen.
Das schöne an Imaginationen ist, dass du der Schöpfer deiner inneren Bilder bist, ihr herrscht über eure Innere Welt. Die Möglichkeiten sind endlos.
Literatur:
Michaela Huber: Der Innere Garten
Michaela Huber: Der geborgene Ort
Luise Reddemann: Imagination als heilsame Kraft
Damit sind die Standardübungen und auch Variationen davon abgedeckt. Die Bücher gibt es jeweils mit einer CD zur Anleitung.
Johanna says
Hallo !! Kannst du mir bitte sagen wo ich die Imagination “Der magische Laden” finden kann?
Theresa says
Die Version, die wir haben, ist im Moment in der Überarbeitung. Die ursprüngliche Version findest du in ‘Trauma-bedingte Dissoziation bewältigen’ von Steele, Boon, van der Hart.