Die Arbeit mit Selbstanteilen in der Traumatherapie von Janina Fisher
Geschrieben für:
- Ts, die mit Problemen mit Traumabezug arbeiten wie komplexe PTBS, BPS, Essstörungen, Sucht, chronische Suizidalität und selbstverletzendes Verhalten oder dissoziative Störungen, dabei vor allem OSDD und einfache Fälle von DIS
- Personen, die wegen Kindheitstrauma oder unsicherer Bindung solche Probleme haben
Spezieller Fokus:
- Arbeit mit Persönlichkeitsanteilen
- Bindungs-Verletzungen heilen
- leichte strukturelle Dissoziation heilen durch Akzeptanz und Fürsorge
- Neurobiologie und Verbindungen zur Körperarbeit
- die moderne Sicht auf die Behandlung von komplexer Traumatisierung
Was es nicht ist:
- eine umfassende Anleitung wie man DIS behandelt
- ein Konzept, das bei komplexeren DIS Systemen funktioniert
- Expositionstherapie
- über RA/MC Themen
Zum Buch: Wer nicht wirklich gut Englisch spricht, sollte etwas mehr ausgeben und das auf deutsch lesen, die Vokabeln sind nicht immer einfach. Die Beispiele sind oft Dialoge zwischen PatientIn und T, bei denen es um innere Kommunikation geht, nicht um Trauma. Ich habe das nicht als triggernd empfunden. Preislich ordnet sich das bei vergleichbaren Büchern ein.
Überblick
Kapitel 1: Das neurobiologische Konzept von struktureller Dissoziation wird erklärt und zwar mit einem Fokus auf den Unterschieden zwischen rechter und linker Gehirnhälfte (Anteile, die besser sind mit Sprache und Logik und dem Alltag und Anteile, die exakt erinnern, aber auf eine emotionale, manchmal nicht-verbale Art). Es gibt eine solide Liste mit Anzeichen für strukturelle Dissoziation in PatientInnen, die alle Ts kennen sollten.
Kapitel 2 erklärt, warum es zu TraumaZeit gut angepasst war, sich daran zu gewöhnen in Stressreaktionen zu sein. ‘Anteile’ werden als Trauma-Reaktionen vorgestellt, die sich in der Vergangenheit verfestigt haben und die jetzt getriggert werden können. Alle Trauma Erinnerungen und Reaktionen werden einem ‘Anteil’ zugeordnet. Das heißt, wann immer etwas rund ums Trauma hoch kommt, wird es als ein anderer ‘Anteil’ behandelt. Diese Desidentifikation verschafft dem Anteil, der den Alltag managed etwas Luft für Orientierung und Regulation.
Kapitel 3 beschreibt einen wichtigen Paradigmenwechsel. Trauma Muster werden zu adaptiven Ressourcen zum Überleben. Bewältigungs-Verhalten wird nicht länger stigmatisiert. Wir bewegen uns weg von der Idee, dass Expositionstherapie oder eine vollständige Geschichte notwendig wäre. Das Augenmerk liegt darauf, einen Rahmen zu bieten, in dem Sicherheit und Co-Regulation erlebt werden kann, während nur an pathogenen Kernen gearbeitet wird, PatientInnen dabei zu pacen und Grounding anzubieten statt nur stiller Zeuge zu sein. Reaktionen werden erklärt statt nur Empathie zu zeigen. Die Arbeit mit Anteilen und dem Körper eröffnet Möglichkeiten zur Integration, die mit altmodischen Ansätzen nicht möglich sind. Ich denke jede Trauma T sollte zumindest dieses Kapitel lesen, um sich mit dem Paradigmenwechsel vertraut zu machen, der passiert. Das ist die Zukunft der Therapie für komplexe PTBS.
Kapitel 4 führt tiefer in ein Verständnis von struktureller Dissoziation und Anteilen. Diese werden eingeteilt in verschiedene Überlebens-Reaktionen wie Suche nach Bindung/Hilfe, Flucht, Kampf, Erstarren, Unterwerfen und das weiterführen des normalen Lebens. Fehldiagnosen dieser Anteile als andere Störungen wird erklärt. Wir lernen mehr darüber, wie man eine innere Landkarte erstellt und wie man sich mittels Achtsamkeit von Anteilen ablöst, damit man Situationen managen kann. Das Ziel ist Akzeptanz und darin Integration.
Kapitel 5: hier geht es darum unsere Beziehung zu den von uns verstoßenen Anteilen zu verändern, Mitgefühl zu entwickeln und ihre Rolle in der Vergangenheit zu verstehen und wie sie heute unterstützt werden können. Innere Bindung steht dabei über der Bindung an Personen im Außen. Ziel der Therapie ist das innere Verschwimmen von Anteilen mehr zu trennen, damit Arbeit miteinander möglich wird. Es gibt auch mehr dazu, wie man Probleme löst, wo mehrere Anteile sich gegenseitig triggern und sich alles verknotet. (Mehr)
Kapitel 6: Wir lernen über Bindungs-Verhalten bei Trauma und wie man verschiedene Dynamiken mit Hilfe der Anteile-Sprache erklärt. Insbesondere das ziehen und weg schubsen, was in der Regel als ‘borderline’ diagnostiziert wird, wird genau als Interaktion von Anteilen aufgeschlüsselt und es macht. So . Viel. Sinn. Damit zu arbeiten kann die Therapie von BPS erheblich verbessern. Es erklärt auch Bindungsprobleme, die wir in einer DIS antreffen werden.
Kapitel 7: Sucht und Selbstverletzung oder chronische Suizidalität werden erklärt, warum und wie uns das dient und wie verschiedene Anteile damit zu tun haben könnten. PatientInnen sehen leicht Behandlungs-resistent aus, dabei ist es nur strukturelle Dissoziation. Ein weiterer Paradigmenwechsel, davon weg, das als Streben nach Zerstörung zu sehen, hin zu dem Verständnis, dass es ein Streben nach Erleichterung ist. TIST wird kurz als Behandlungskonzept vorgestellt und scheint sehr vielversprechend.
Kapitel 8: Fisher erklärt, wie man ihr Konzept von Survival-Reaktions-getriebenen ‘Anteilen’ für die Behandlung von DIS und Subformen verwenden kann. Sie bietet Hilfe bei der DIS Diagnose sowie Ideen, wie man die Fragen des SCID-D in ein Gespräch einbauen kann, wenn PatientInnen nicht stabil genug für den langen Test sind. Ts arbeiten mit dem Alltagsanteil, um Chaos zu reduzieren und alle Anteile Innen zu erreichen, die in Survival Reaktionen fest stecken. Viele klassische Probleme werden mit Werkzeugen und Beispielen abgedeckt.
Kapitel 9: Ressourcen der PatientInnen werden als Fertigkeiten hervorgehoben, um sicher zu gehen, dass die erwachsene Perspektive erhalten bleibt und die dysfunktionalen Muster von ‘Anteilen’ nicht ermutigt werden. Wir finden hier Interventionen aus der Körperarbeit sowie Anleitung wie man kommunizieren kann, damit Verbindung gestärkt wird.
Kapitel 10 hat viele praktische Beispiele wie man mit verschiedenen Situationen umgehen kann und Anteile zu einem Team integriert. Dabei auch Schritt für Schritt Anleitungen, um Verbindung und Kommunikation mit Hilfe des Körpers zu fördern, sodass ein Gefühl von Sicherheit und Schutz entstehen kann und erworbene sichere Bindung.
Kapitel 11: wir lernen über die Integration von Trauma Erinnerungen durch die Integration (nicht Fusion) von Anteilen und wie wir uns strukturelle Dissoziation zu Nutzen machen können, wo das hilfreich ist. Mehr zu erworbener sicherer Bindung erklärt, warum diese neuen Erfahrungen die Bindungs-Verletzungen von Traumatisierung heilen, ohne dass Expositionstherapie nötig ist.
Nach dem Lesen
Ich hab gemischte Gefühle zu diesem Buch. Es scheint mir gleichzeitig brillant und nicht ausreichend. Lasst mich erklären.
Ich würde dieses Buch und die Technik darin vorbehaltlos und ohne zu zögern empfehlen für die Behandlung von komplexer PTSD und BPS. Es spricht die Probleme von struktureller Dissoziation in Bindungsverhalten und Regulation an, wo trauma-orientierte DBT schlicht versagt.
Der Paradigmenwechsel, Trauma Symptome als Probleme von struktureller Dissoziation zu sehen statt sie was anderes zu nennen, ist dringend benötigt und ich wünschte alle, die traumatisierte Menschen behandeln, unabhängig der genauen Diagnose, würden Kapitel 1-7 lesen, einfach um richtig zu verstehen, was da überhaupt passiert. Dieses Buch biete sowohl die Theorie als auch die Werkzeuge für die Kommunikation, die uns helfen, uns in ein stabileres Leben zu bewegen, wo wir nicht immer wieder von Trauma Reaktionen aus der Bahn geworfen werden. Es ist besonders gut für Menschen, die viele emotionale Flashbacks erleben ohne dabei zwangsweise klare Erinnerungen dazu zu haben.
Die Probleme beginnen für mich da, wo strukturelle Dissoziation stärker ist und die selben Werkzeuge dann für die Behandlung von DIS verwendet werden. Ich war tief verstört darüber, dass die Theorie kein Stück darauf angepasst wurde, dass Anteile bei einer DIS mehr sind, als ‘Anteile’ in komplexer PTBS.
In einer DIS haben Anteile Autonomie, ihre eigene Ich-Perspektive, ihre Vorlieben und Abneigungen, Wünsche, Talente, Bedürfnisse in der Gegenwart usw. Was abgespalten wurde beinhaltet mehr von der Persönlichkeit als die Trauma Fragmente, die in dieser Theorie angesprochen werden. IFS hatte schon dieses Problem, wenn das für DIS angewendet wurde und Fisher hat das nicht gelöst, als sie es für die Trauma Therapie adaptiert hat. DIS Anteile sind mehr als die ‘Anteile’, die hier beschrieben sind.
DIS Anteile sind nicht auf Survival Reaktionen beschränkt. Noch sind sie eine Survival Reaktion, die einfach nur in der Vergangenheit stecken geblieben ist. Manche neigen vielleicht eher zu bestimmten Reaktionen als andere, aber sie können je nach Situation verschiedene Reaktionen zeigen, wie andere Leute auch. Das Werkzeug, um so einen Knoten von Reaktionen zu lösen wird funktionieren, aber das muss für jede Situation neu analysiert werden, weil sich die Muster ändern können.
DIS Anteile sind nicht darauf beschränkt emotional zu sein oder in Trauma festzustecken. Sie haben Zugang zum präfrontalen Kortex und logischem Denken, manche sind darin besser als Alltagsanteile. Es ist schlicht nicht wahr, dass Hosts allen anderen DIS Anteilen alles beibringen müssen, weil die selbst nichts über die Gegenwart lernen könnten.
DIS Anteile sind oft fähig in der Gegenwart geerdet zu sein uns ihre eigenen Grounding Skills zu benutzen, um sich zu regulieren. Zumindest die, die nicht zu jung dazu sind. Innenkinder brauchen oft die Unterstützung von fürsorglichen Anteilen, aber andere können das sehr wohl alleine, wenn die erst gelernt haben wie. So zu tun als könnte nur die Host ihnen helfen kann herablassend wirken. (Mehr zu Handlungssystemen)
DIS Anteile haben Probleme über das Trauma hinaus. Es wird Meinungsverschiedenheiten und Konflikte dazu geben, wie das Leben gelebt wird, wie Zeit oder Geld eingesetzt wird usw. Das passiert, egal wie orientiert sie in der Gegenwart sind, das ist das natürliche Ergebnis davon, wenn sich verschiedene DIS Anteile ein Leben und einen Körper teilen. Das bedeutet die Behandlung muss weit über das hinausgehen, was in diesem Buch beschrieben wird, das reicht nicht einfach.
DIS Systeme sind nicht immer so aufgebaut, dass es eine Alltagsperson gibt. Manche haben mehrere Hosts, manche haben ganze Alltagsteams, manche haben gar keine Host. Der Ansatz, der hier vorgestellt wird, passt am besten für Systeme mit einer hochfunktionalen Alltagsperson und einer begrenzten Anzahl anderer Anteile, die nur aktiv sind, wenn sie getriggert werden. Das klappt nicht bei polyfragmentierten Systemen oder RA/MC Überlebenden oder Systemen, die in dieses Modell einfach nicht rein passen. Dieses Buch ist eben keine Anleitung für alle DIS. Der Fokus ist auf Bindung, und darin ist es sehr gut.
DIS Systeme sind manchmal von einer Hostperson gemanaged, aber oft nicht von der alleine. Die Technik in diesem Buch baut sehr stark auf eine Alltagsperson, die das ganze Gewicht des Systems trägt. Viele DIS Systeme haben ihre eigenen Helfer oder Fürsorge-Anteile. Es macht überhaupt keinen Sinn das alles bei der Hostperson abzuladen, wenn es Anteile gibt, deren spezifischer Job es ist, Bindung für jüngere Anteile anzubieten. Der Gedanke ausschließlich durch die Host zu arbeiten, wird bei einer DIS versagen. Bestenfalls bleiben wir stecken, dümmstenfalls wird die Host traumatisiert und verliert die Fähigkeit noch mit dem Leben fertig zu werden. Es scheint, als wäre das Ziel hier Switches ganz zu stoppen. Der Alltagsanteil unterstützt verletzliche Anteile und erhält Unterstützung von Beschützern, macht aber am Ende alles selbst. Das ist nicht, was viele Systeme für ihre Leben wollen.
Hosts in DIS Systemen sind mehr als ‘Anteile, die mit dem normalen Leben weiter machen’. Sie haben Flashbacks, sie ringen mit Emotionen, sie können ihre eigenen toxischem Bewältigungsstrategien haben. Es sind nicht alles andere Anteile. Mit einer DIS wissen wir was zu ‘uns’ gehört und was zu einem anderen DIS Anteil. Weil die Definitionen von ‘Anteilen’ in dieser Technik und DIS Anteilen nicht die selben sind, führt es zu erheblicher Verwirrung, wenn man uns sagt, unsere Gefühle wären gar nicht unsere Gefühle. Das fühlt sich an wie Gaslighting und führt zu einem Beziehungsbruch mit Ts, die sowas vorschlagen. Ich sehe den Bedarf von Desidentifikation mit starken Gefühlen, aber das kann nicht passieren, indem man das einen anderen Anteil nennt. Es braucht einen anderen Begriff. Das Wort Anteil hat für uns schon eine Definition, unsere Anteile sind individuell ausgeprägt und stabil und mehr als eine Stressreaktion. Nennt es Schatten oder verletzten Ort oder Flaskback oder den Namen der Stressreaktion, aber erlaubt Hosts ihre eigenen Gefühle und Erlebnisse zu haben. Wenn man uns beibringt, dass alles ein anderer Anteil ist, dann entwickelt sich daraus erst dieses tiefe Gefühl nur eine leere Hülle zu sein. Das ‘unblending’ Werkzeug in diesem Buch muss deutlich verändert werden, damit das für DIS Hosts klappen kann.
DIS Systeme kämpfen nicht nur mit ‘blending’. Passiver Einfluss ist eines der Dinge, die wir lernen müssen zu managen, das andere sind dissoziative Barrieren, die uns so voneinander abtrennen, dass wir Amnesien haben und nichts über die anderen Anteile wissen und sie auch nicht erreichen können, um zu kommunizieren. Da haben wir ein bisschen zu viel Desidentifikation… Noch mal, es braucht mehr als diese Technik um eine DIS zu behandeln.
Definitionen von Wörtern in diesem Buch sind verwirrend. Das ist nicht nur, dass die Definition von ‘Anteil’ nicht mit DIS Anteilen übereinstimmt, auch andere Begriffe, die in der DIS Therapie sonst verwendet werden, sind in einem anderen Kontext und mit einer anderen Bedeutung versehen (überblenden für passiven Einfluss oder Drehtür für einfaches Switchen). Es wäre wichtig in der Therapie noch mal über die Definitionen zu reden, um sicher zu stellen, dass wir uns auch einig sind, was wir da meinen. Es hat mich närrisch gemacht etablierte Begriffe mit einer anderen Definition zu sehen.
In diesem Buch geht es um Akzeptanz, erworbene sichere Bindung und Kooperation. Kindanteile werden in der Gegenwart geerdet und die neuen Erfahrungen sollen dann auch die Trauma Reaktionen stoppen. Ich habe Innenkinder, die gut orientiert und gebunden sind und ihre Flashbacks haben nicht aufgehört. Das lässt mich glauben, dass es mehr brauchen wird als diesen Ansatz, um das Trauma zu prozessieren.
Wer nach Fusion strebt, nicht nur nach Kooperation, wird auch etwas anderes brauchen.
Ich glaube, diese Technik kann in der Stabilisierungsphase der DIS Behandlung recht gut helfen, wenn das richtig angepasst wird, aber nicht weit darüber hinaus. Präsentifikation ist abgedeckt, Identifikation und Personifikation nicht. Fisher lässt es ein bisschen so klingen, als wäre es ein Buch über die DIS Behandlung, aber der Nutzen ist begrenzt und an wenigen Stellen sind auch echte Fehler dabei. Der englische Titel macht es klarer als der deutsche, es geht vor allem um innere Verbindung und Bindung.
Meine spannendste Beobachtung in dem allen ist, dass während die Theorie an machen Stellen nicht auf eine DIS passt, die Werkzeuge für sich genommen trotzdem hilfreich sind. Manche, wie das Unblending Werkzeug, müssen angepasst werden. Andere, wie die Aufzeichnungen für die Innere Landkarte und vor allem die körpertherapeutischen Interventionen sollten absolut auch bei DIS Anteilen funktionieren. Ts, die versuchen eine DIS mit dem Konzept der Survival Reaktionen zu erklären verwirren ihre DIS PatientInnen früher oder später damit. Aber wenn man uns nur die Werkzeuge und Übungen zeigt, werden die automatisch Sinn ergeben, sofern wir etwas Kontakt zu anderen Anteilen haben. Ich würde vorschlagen, nicht so viel zu reden und die Interventionen einfach zu probieren. Ich glaube nämlich ehrlich, dass Fisher damit DIS erfolgreich behandelt. Nur die Theorie dahinter ist nicht ganz stimmig.
Das sind jetzt viele Worte darüber, warum die Theorie bei DIS nicht perfekt ist, eben weil daraus Fehlbehandlung entstehen kann, und ich weiß, das kann es so aussehen lassen, als wäre das ganze Buch nicht gut. Dabei halte ich große Teile davon für nahezu brillant und sehr, sehr wichtig. Die Kapitel zu Bindungsproblemen, Sucht und chronischer Suizidalität sind wunderbar und werden Überlebenden helfen, sich besser zu verstehen, vor allem wenn sie das Gefühl haben in Therapie nicht weiter zu kommen oder ihnen gesagt wurde, sie seien nicht behandelbar. Wenn ihr euch das Buch ausleihen könnt und auch nur Kapitel 1-7 lesen, würde ich das sehr empfehlen.
Wenn ihr eine DIS habt, würde ich euch raten Kapitel 8 über DIS und folgendes nicht mehr zu lesen, das könnte verärgern oder verstören und vielleicht sogar triggern.
Die von euch mit komplexer PTBS oder BPS könnten sehr davon profitieren mit dieser Technik zu arbeiten.
Ts, die mit diesem Ansatz arbeiten, sollten ihren PatientInnen sorgfältig zuhören, wie genau sie Dinge erleben und sicher stellen, dass Wortbedeutungen klar sind und Werkzeuge angepasst werden. Wir können die Arbeit mit Anteilen nicht ignorieren, wenn wir komplexe PTBS heilen wollen und das Buch hier ist ein relativ gutes Fundament, mit dem man anfangen könnte.
Rinaco says
Ich verstehe sehr gut, dass es mit DIS viel schwieriger ist, denn Fisher’s Selbstanteile entsprechen dem nicht so gut. Ich weiß auch nicht, ob die Sprache da so passend ist. Als Mensch mit komplexer PTBS, Tendenzen zum Borderliner, mit vielen Diagnosen aber OHNE DIS, kann ich aber sagen, dass ich mich von diesem Buch perfekt beschrieben fühle, besonders in den ersten Kapiteln.. und das ist mir wirklich in meinen ganzen Leben nur mit diesem eine, Buch so gegangen. Mit den Werkzeugen habe ich aber trotzdem so meine Probleme. Das geht wahrscheinlich nicht ohne T… (und die haben ja ihre eigenen Werkzeuge). Aber ich kann auf jeden Fall bestätigen, dass es bei kPTBS / Borderline hilft, sich besser zu verstehen.
CoSys says
Danke für diese tolle Buchvorstellung. Ich bin sehr froh, dass ich diese entdeckt habe, bevor ich selbst anfange das Buch zu lesen.
Es wird sicher hilfreich sein und einiges an Verwirrung ersparen, wenn schon vorher klar ist, dass Begriffe teils nicht identisch in der Definition sind. Ich freue mich darauf, das Buch zu lesen & werde mich an deine Kapitelempfehlung 1-7 halten 🙂 Danke für die tolle Recherche-Arbeit und den Blog voller wertvoller Inhalte. Uns hat DIS-SOS schon so oft geholfen, sei es beim Grounding, oder um neue Blickwinkel und Techniken kennenzulernen. Danke!