(Wenn du hier her gefunden hast und den ersten Teil, dazu wie man eine sichere Person ist, verpasst hast, folge dem Link und lies das zuerst. Das ist auch die Grundlage für jede tiefere Beziehung.)
Wenn du nicht nur jemand bist, der manchmal Kontakt zu traumatisierten Personen hat, sondern jemand Wichtiges im Leben einer Überlebenden und gewillt bist ein Stück Weg zu begleiten, dann brauchst du bestimmte Eigenschaften und Beziehungs-Skills, damit alle in der Beziehung sicher sind.
Wir ringen mit unseren Symptomen, mit Überzeugungen und zwischenmenschlichen Fertigkeiten, mit denen wir aufgewachsen sind, damit überhaupt einem menschlichen Wesen zu trauen und mit Erinnerungen an schreckliche zwischenmenschliche Erlebnisse, die unsere heutigen Beziehungen überschatten. Mit uns in Beziehung zu stehen kann anspruchsvoll, frustrieren und schmerzhaft sein. Wir benötigen Selbstbeherrschung von dir. So sieht das aus:
Sei berechenbar und vorhersehbar. Tu, was du gesagt hast. Sag uns vorher Bescheid, wenn du einen Plan ändern musst. Ändere Pläne nicht einfach, ohne uns davon zu sagen. Es hilft, wenn du kleine Angewohnheiten oder Routinen hast, die wir beobachten können, selbst wenn das nur ein Händeschütteln ist, wie du deinen Kaffee trinkst oder wie du dich oder unsere gemeinsame Zeit organisierst. Je vorhersehbarer du bist, desto entspannter können wir in deiner Gegenwart sein. Wenn du beständig bist in der Art, wie du auf unsere Bedürfnisse reagierst, lassen wir dich vielleicht ein bisschen näher ran.
Sei pünktlich. Pünktlichkeit ist so wichtig für uns, weil das bedeutet, dass du berechenbar, verlässlich, verantwortlich und damit vertrauenswürdig bist. Wir haben Probleme damit zu vertrauen. Je verlässlicher du dich verhältst, desto eher vertrauen wir. Und Pünktlichkeit ist eine dieser klassischen Situationen, wo wir genau acht geben, was du versprochen hast und wie gut du das einhältst. Wir beobachten sehr genau, wie gut deine Worte und deine Handlungen zusammen passen.
Sei wahrhaftig. Das bedeutet authentisch zu sein und sich mit offener Ehrlichkeit verletzlich zu machen. Wir sind chronisch schlecht in Verletzlichkeit, weil wir das als gefährlich und sehr schmerzhaft erlebt haben. Deswegen schützen wir uns auf ganz unterschiedliche Weisen, durch Kontrolle, Manipulation oder Einschüchterung. Wenn du uns das so zurück zahlst, bestätigt uns das, dass wir noch immer nicht sicher sind und die Regeln von TraumaZeit immer noch gelten. Wir brauchen es, dass du sich selbst zur Zielscheibe machst, indem du deine innere Wahrheit teilst. Und ich kann nicht versprechen, dass wir nie auf diese Zielscheibe schießen werden, du wirst sehr sicher verletzt werden (das gilt leider für jede verletzliche Beziehung, deswegen wäre es gut zu lernen damit umzugehen, ohne die Beziehung dabei noch mehr zu beschädigen!). Wahrhaftigkeit gibt uns die Chance dir zu vertrauen. Sie ermutigt uns auch, selbst wahrhaftig zu werden und langsam unsere Schutzwälle runter zu nehmen.
Wir brauchen so etwas wie bedingungslose Liebe, Akzeptanz und Unterstützung, wenn wir zum ersten Mal eine sichere Beziehung erleben. Wir haben oft sehr tiefgreifende Probleme mit chronischer Scham, die es unheimlich schmerzhaft macht, uns wahrhaftig zu zeigen. Wir erwarten in vollster Überzeugung, dass Menschen uns verlassen und hassen werden, wenn sie sehen, wie wir wirklich sind, hinter der Maske. Gesehen zu werden, als die, die wir wirklich sind, kann eine der Angst-behaftetsten Dinge in unserem Leben sein. Du wirst diese Angst bei uns sehen, wenn du näher kommst. Das ist nicht hübsch und es kann sein, dass wir erst mal weglaufen und uns verstecken.
Auf der Basis von Wahrhaftigkeit, stelle sicher, dass wir über wichtige Dinge reden. Wir sind es oft gewohnt Schmerzhaftes still zu ertragen, weil wir gelernt haben, dass etwas zu sagen gar keinen Unterschied macht. Wir können so ein Gespräch vielleicht noch nicht selbst anfangen. Aber wir können es lernen, wenn wir viele solcher offenen Gespräche über Herzensangelegenheiten erleben, wo wir sehen, dass es sicher ist und einen Unterschied macht und Verbindung und Liebe stärkt.
Sei nicht sauer auf uns, wenn wir bei Gesprächen den Faden verlieren. Manchmal funktioniert unser Gedächtnis nicht gut, wir driften kurz ab (oder switchen) und fühlen uns furchtbar dabei nachfragen zu müssen, worum es gerade ging. Es ist wirklich blöd, dass uns solche Aussetzer öfter passieren, wenn du emotional schwierige Themen teilst, aber da ist unser Nervensystem manchmal nicht stark genug, dich zu unterstützen und das liegt gar nicht daran, dass wir das, was du zu sagen hast nicht für wichtig halten würden. Wir werden nicht in der Lage sein deinen emotionalen Bedürfnissen so zu begegnen, wie du das bräuchtest. Du brauchst andere Personen, mit denen du darüber sprechen kannst. Wir werden versagen und dich hängen lassen und es ist nicht unsere Schuld, aber du musst das erwarten und einberechnen. Hab jemand sicheres, an den du dich wenden kannst, wenn wir es nicht auf die Reihe kriegen. Wenn wir deine einzige nahe Beziehung sind, haben wir beide ein Problem.
Frag uns nicht nach Details unserer Traumatisierung. So sind wir alle geschützt. Wir öffnen vielleicht etwas Innen, was wir dann nicht mehr weggepackt kriegen und leiden unnötig. Und du verletzt dir vielleicht deine Seele damit, dir so schlimme Sachen anzuhören. Das verändert in der Regel deine Gedanken und dein Verhalten uns gegenüber und das macht selten die Beziehung besser. Manchmal entwickeln Menschen, die sich zu tief mit der Traumatisierung anderer beschäftigen, selbst Anzeichen von PTBS. Wenn du also anfängst Albträume zu haben oder Schlafstörungen, Angstzustände, Hyperarousal oder Bilder, die dich verfolgen, musst du einen Schritt zurück treten und dir selbst Hilfe suchen.
Wenn du nicht unser Therapeut bist, versuche nicht diese Rolle einzunehmen. Selbst wenn wir extrem bedürftig sein und viel zu viel teilen, weil wir keine Ahnung von persönlichen Grenzen haben, nimm diese Rolle nicht ein. Du unterschätzt die Situation und wir werden beide verletzt werde. Wenn du diesen romantischen Gedanken hast, dass deine perfekte Liebe alle unsere Wunden heilen wird, bitte such dir Therapie für deinen Retter-Komplex und sieh davon ab uns dafür zu missbrauchen.
Sei eine machtvolle Person.
Definiere die Beziehung. Vielleicht willst du dafür die Kreise von Beziehungen verwenden. Wir müssen wissen, wo wir mit dir stehen, was wir erwarten können, wo du uns in deinem Leben einordnen würdest, wer höhere Priorität hat in deinem Leben als wir und wie das in unserem Leben aussieht, auf welcher Ebene von Intimität unser Austausch stattfinden sollte, das alles und mehr. Es ist ok über die Beziehung zu sprechen, über Ziele für eine Freundschaft oder Partnerschaft und unsere Erwartungen. Das kann uns alle vor viel Verwirrung und Missverständnissen bewahren.
Reguliere deine eigenen Emotionen und physiologischen Stresszustände. Reguliere zuerst dich, dann komme in Kontakt mit uns. Wir haben sowas wie einen siebten Sinn für deine Stresslevel und werden davon auch gestresst, bei uns bedeutet das mehr Symptome, wenn wir nur in deiner Gegenwart sind, während du deinen Stress nicht managst.
Wir sind auch extrem gut darin Stimmungen und Emotionen bei anderen wahrzunehmen, aber nicht immer gut darin zu interpretieren, was wir da wahrnehmen. Wenn du in unserer Anwesenheit kochst vor Wut, werden wir automatisch denken, das wäre wegen uns und dass du gleich aggressiv wirst. Es hilft, wenn du den wahren Grund für deine starken Emotionen erklärst. Noch wütender werden, weil wir so ängstlich reagieren, hilft übrigens nicht.
Erwarte nicht, dass wir dir helfen starke Emotionen zu regulieren. Viele von uns kämpfen selbst damit irgendwie über die Runden zu kommen und wir sind vielleicht überfordert damit, dir zu helfen. Wir sind vielleicht sogar extrem gut darin dich zu co-regulieren, aber du kannst uns dafür nicht verantwortlich machen; das ist eine Form von emotionalem Missbrauch, den viele von uns von unseren Müttern kennen. Regulation ist am Ende immer die Verantwortung dessen, der dysreguliert ist.
Das bedeutet, dass du auch nicht dafür verantwortlich bist, uns zu regulieren und du würdest uns keinen Gefallen damit tun, wenn das eine stille Vereinbarung zwischen uns wäre. Das nennt sich Co-Abhängigkeit und ist das Gegenteil davon machtvoll zu sein. Wenn du etwas immer für uns machst, können wir nicht lernen es selber für uns zu tun und dann musst du immer da sein für uns, gibst also deine eigenen Freiheit auf und minimierst unsere. Beschütze uns also von deinen Tendenzen immer helfen zu wollen, aber hilf beim regulieren, wo nötig. Arbeite niemals härter an unseren Problemen, als wir das tun.
Bedenke, dass dein physiologischer Zustand für uns ansteckend ist. Wenn du ruhig bleibst, werden wir uns beruhigen. Wenn du gestresst bist, werden wir gestresst. Aber wegen der PTBS bedeutet das immer einen Anstieg in Symptomen, wir sind nicht nur milde gestresst. Du leistest uns einen großen Dienst, wenn du es zur Priorität machst, einen regulierten, entspannten Körper zu haben.
Es wird ein bisschen schwieriger reguliert zu bleiben, wenn wir das nicht sind (unser Stress ist leider auch ein bisschen ansteckend) und es braucht manchmal vielleicht eine bewusste Bemühung darum tief durchzuatmen und cool zu bleiben, wenn wir es nicht sind. Wenn du zu viel Mitgefühl hast, verlierst du dabei deine Fähigkeit uns zu helfen, weil dich das mit ins Drama rein zieht. Manchmal brauchen wir es nicht, dass du verständnisvoll bist, wir brauchen dich gut geerdet. Benutze keinen harten Tonfall oder flachen Gesichtsausdruck in solchen Situationen, das sind Zeichen, dass du selbst gerade nicht gut abschneidest bei der Selbstregulation und macht es für uns schlimmer.
Kommuniziere deine Wünsche und Bedürfnisse offen. Verzichte auf versteckte Hinweise, unausgesprochene Erwartungen und emotionale Erpressung. Das ist alles emotional missbräuchlich. Tu uns den Gefallen das klar und in Liebe zu benennen, wenn wir sowas mit dir machen. Wir sind oft in Familien aufgewachsen, wo Manipulation normal war und wir brauchen Hilfe dabei zu lernen, wie man richtig kommuniziert, das heißt, direkt und mit Worten. Bitte verurteile unsere Schwäche auf dem Gebiet nicht, wir machen das nicht mutwillig, das ist nur genau das, was wir von unseren Eltern beigebracht bekommen haben und manchmal hat es uns sogar geholfen zu überleben. Das kann so tief sitzen, dass wir Todesangst kriegen, wenn wir versuchen uns anders zu verhalten und etwas Neues zu probieren. Wir brauchen etwas Zeit und Geduld, um das umzulernen und du hilfst, indem du ein sicheres Vorbild bist.
Brüche in der Beziehung passieren. Manchmal ist das deine Schuld, manchmal unsere, manchmal war da Fehlkommunikation, ein Missverständnis, wir waren getriggert und unsere Flight/Fight/Freeze Reaktion hat uns davon abgehalten richtig teilzuhaben oder einen Austausch richtig zu verstehen. Oft passiert eine Form von Übertragung. Sei bereit solche Beziehungsbrüche schnell und ohne Aufstand zu reparieren. Achte darauf zuerst die „Ich hab dich lieb“-Botschaft rüber zu bringen und zwar wenn wir in einem Zustand sind, wo wir das verstehen können. Diskutiere nicht mit uns wenn wir in Hyperarousal oder Shutdown sind. Wenn ein Beziehungsbruch passiert, haben wir oft schreckliche Angst dich zu verlieren, deswegen hilft es, das als Erstes aus dem Weg zu räumen. Benutze niemals Schuldzuweisungen gegen uns. Lass uns zusammen raus finden, was passiert ist und warum, mit Neugier statt Urteilen.
Halte gesunde Grenzen mit uns und in allen deinen Beziehungen. Wir beobachten immer auch, wie du andere behandelst. Gib dich mit unserem ‘Nein’ zufrieden. Das ist eine der wichtigsten Dinge, die du jemals für uns tun kannst, unsere Grenzen zu respektieren, wo auch immer sie sein mögen, ohne das in Frage zu stellen oder daran zu rütteln. Wenn wir deinem Bedürfnis nicht begegnen können, push das nicht.
Setze gesunde Grenzen mit uns, gib nicht über das hinaus, was du mit Freude gibst. Keine Zeit, keine Aufmerksamkeit, keine Ressourcen. Wir können manchmal sehr bedürftig und ängstlich sein und haben nicht so viele Leute, an die wir uns wenden können, aber wenn wir unserer Beziehung weh tun, indem wir dauernd über Grenzen hinausgehen, wird das früher oder später die Freundschaft beenden, und dann ist der Verlust für uns vollkommen. Wir haben auch einen siebten Sinn für Liebe, die nicht freiwillig gegeben wird und die nimmt unserem Schmerz zwar die Schärfe, füllt aber nicht das tiefe Loch in unserem Herzen.
Erlaube es uns Entscheidungen zu fällen und nimm uns das nicht einfach weg, weil wir damit zu kämpfen haben, das verstärkt nur unser Gefühl von Hilflosigkeit. Wenn wir gestresst sind oder unter Druck eine schnelle Entscheidung zu treffen, macht unser Gehirn manchmal einfach Feierabend und wir können nicht mehr klar denken. Es hilft, uns dann etwas Abstand zu geben oder eine kurze Pause in der wir uns mit sicheren Themen ablenken können, um dann zurück zu kommen zur Entscheidung. Wenn unser Gehirn zu macht, kann kein Druck der Welt es zum arbeiten zwingen, also halt dich zurück. Wir können in dem Moment tatsächlich nicht denken. Mehr
Verwende keine Form von Bestrafung in unserer Beziehung. Nicht indem du uns Leid verursachst oder Ressourcen weg nimmst, nicht indem du uns die kalte Schulter zeigst oder uns kindisch etwas zurückzahlst. Bestrafung ist ein Werkzeug von Tätern. Arbeite mit Kommunikation und Konsequenzen und richtig angewandter Konfrontation, um an die Wurzel des Problems zu kommen. Bestrafung verlangt eine Unterordnung und Gehorsam und wenn unsere Beziehung an dem Punkt angekommen ist und das die Art ist, wie wir gewöhnlich miteinander umgehen, kann die Beziehung kaum noch gerettet werden. Wir haben Liebe gegen Angst und Kontrolle eingetauscht. Darin gibt es nichts Sicheres mehr.
Konfrontiere, wann immer wir Bestrafung gegen dich verwenden. Wir sind so aufgewachsen und haben immer geglaubt, das sei normal. Wir brauchen vielleicht Hilfe, richtige zwischenmenschliche Fertigkeiten zu lernen. Bitte verurteile uns nicht dafür es noch nicht besser zu wissen. Aber lass uns das auch nicht ohne Konfrontation durchgehen. Wir können nur lernen uns gesund in Beziehungen zu verhalten, wenn wir mit unserem Problemverhalten konfrontiert werden, während wir sicher sein können in dem Wissen, dass das die Beziehung nicht zerstören wird. Wir brauchen einen sicheren Rahmen für Fehler, damit wir daraus lernen können und das zusammen zu lernen, kann unsere Beziehung vertiefen.
Wir reagieren vielleicht erst mal verängstigt und dysreguliert auf Konfrontationen. Manche tendieren zum Angriff (Wut oder Schuldzuweisungen) andere Richtung Manipulation (Selbst-Beschämung oder Verhandeln), aber am Anfang reagiert kaum jemand angemessen. Das sind die einzigen Schutzstrategien, die wir aus TraumaZeit kennen. Wir wissen nicht, dass Konfrontation auch sicher sein kann. Wir sind gewöhnt an Bestrafungen und verlassen werden.Wir können nur lernen, dass du sicher konfrontierst, wenn du a) konfrontierst und b) keine Bestrafung verwendest und c) uns nicht verlässt. Es ist so simpel. Wir können nur lernen, dass es sicher ist Fehler zu machen, wenn du uns Gnade zeigst für unsere Fehler. Wir können unser Verhalten nur korrigieren, wenn wir wissen, dass wir es ändern müssen und nur erkennen, dass das, womit wir aufgewachsen sind nicht normal ist, wenn wir sehen, wie es normalerweise aussehen sollte.
Wir brauchen es, dass du gute zwischenmenschliche Fertigkeiten hast, um selbst gute zwischenmenschliche Fertigkeiten zu lernen. Und wir brauchen es von dir, dass du deine auf uns anwendest, noch lange bevor wir in der Lage sind auch nur im Ansatz sowas wie gutes Beziehungsverhalten zurück zu geben, weil wir die Fähigkeit dazu oft noch nicht haben. Das ist nicht unsere Schuld, aber wir müssen dafür Verantwortung übernehmen und das lernen. Bis wir da hin kommen, brauchen wir es, dass du die überlegenen Fertigkeiten hast.
Lass es mich ganz klar sagen: Wenn du uns verurteilst, kannst du uns nicht helfen. Wir haben vielleicht unschöne Arten zurecht zu kommen und lausige Beziehungstools. Aber wenn du uns dafür verurteilst eine Opfermentalität zu haben, geh bitte weg und hilf jemand anderem. Dein Urteil wir in unserem Leben keine gesunde Frucht bringen. Das bewirkt nur eine Atmosphäre, wo wir unser wahres Selbst verstecken müssen und wie hat Probleme verstecken sie jemals gelöst? Glaube immer daran, dass wir das Beste geben, zu dem wir gerade fähig sind und gehe von da aus weiter. Nur wenn wir zusammen versuchen die Wurzel des Problems zu finden, in mitfühlender Verbundenheit, kann Veränderung passieren. Es gibt immer einen Grund dafür festzustecken, selbst wenn der für dich unlogisch erscheint. Das hat zu TraumaZeit mal Sinn ergeben, versprochen.
Das klingt jetzt alles viel schlimmer als es ist. In Wirklichkeit haben Überlebende selten alle Probleme, die bei Trauma so entstehen könnten. In der Regel ist es nur hier und da mal schwierig, wir sind gar keine furchtbaren Menschen. Die meisten von uns haben sehr viel Mitgefühl, sind sensible und von Herzen am Wohlergehen von anderen interessiert. Du solltest dir trotzdem alle nur möglichen Fertigkeiten aneignen, weil es unmöglich ist zu sagen, welche Probleme in genau deiner Beziehung auftauchen werden.
Dr Karen Treisman fasst das alles zusammen als
Sichere Hände, denkender Verstand, regulierter Körper
‘Sichere Hände’ steht für alle deine Handlungen, nicht nur Berührung, vieles davon ist in Wirklichkeit verbal, die uns Sicherheit kommunizieren sollten.
‘Denkender Verstand’ bedeutet, dass du uns, und unsere besonderen Bedürfnisse oder Trigger, immer im Hinterkopf behältst, wenn wir Zeit miteinander verbringen und vielleicht darüber hinaus. Das beinhaltet zu verstehen, dass unser kaputtes Beziehungsverhalten keine Charakterschwäche ist, sondern das einzige Werkzeug, was wir als Kinder gelernt haben und dass unser physiologischer Zustand unser Denken und unsere Fähigkeiten bestimmt.
Der ‘Regulierte Körper’ ist das Fundament von Co-Regulation, deiner fast magischen Fähigkeit uns zu helfen uns zu beruhigen indem du geerdet und präsent bei uns bist.
Alle diese Fertigkeiten machen dich zu einer sichereren Person für jeden in deinem Leben, nicht nur deine traumatisierten Freunde. Es lohnt sich das zu üben, weil es dich zu einer gesunden Person macht und das andere gesunde Beziehungen in deinem Leben anzieht. Du lernst das alles nicht für uns. Wenn du Kinder hast, macht es dich auch zum bestmöglichen Elternteil.
Wenn du ein Anteil in einem DIS System bist, machen diese Fertigkeiten dich zu einem Katalysator für Heilung in eurem System. Die anderen Anteile brauchen jemand Sicheres, an den sie sich wenden können, und das kannst du werden.
Wenn du uns unterstützen willst, lerne die verschiedenen Stressreaktionen zu erkennen und unsere Strategien damit umzugehen, insbesondere DBT Skills, Orientierungs und Grounding Übungen, Ablenkung, die für uns gut funktioniert und wie man hilft Dissoziation zu stoppen. Es ist immer besser Dinge zu verwenden, die wir dir beigebracht haben und uns daran zu erinnern, wenn wir zu gestresst dazu sind und es uns nicht einfällt, statt was völlig Neues zu probieren, was vielleicht nicht so gut klappt oder sogar triggert.
Wenn du mit jemandem mit komplexer PTBS befreundet sein willst, zahlt es sich aus, etwas über die Symptome zu lernen und was hilft, sie zu reduzieren. So fühlen wir uns sicherer in deiner Gegenwart und es gibt uns mehr Mut im Leben mitzumischen, wenn wir dich an unserer Seite haben. Es bedeutet, dass wir mehr Freiheiten haben um Schönes zu erleben, ohne die ständige Angst alleine und schutzlos da zu stehen, sollten sich Probleme auftun. Mit einer Person an unserer Seite, die weiß was sie tut, überwinden wir eher unsere Ängste und können fast normal leben.
Wenn du Fragen hast, schreib die gerne in die Kommentare unten.
Wenn du selber Überlebende bist, was brauchst du ein einer Beziehung, um dich sicher zu fühlen?
Mehr in
winni says
Hallo, gerne habe ich Deine Worte gelesen. Und doch scheinen sie mir Recht widersprüchlich zu sein. Denn ganz vieles (alles?) dreht sich darum, dass der traumatisierte Mensch gut reguliert bleiben kann (Vertrauen, Gefühle, Teilnehmen an der Beziehung,…..).
Der traumatisierte Mensch *darf* manipulieren und Grenzen übertreten. Auch kommt es bei mir so an, als dürfte der traumatisierte Mensch gar keine neuen Wege ausprobieren (dürfen), aufgrund der daraus resultierenden Todesangst.
Dem “Gegenüber” hingegen wird nachgesagt, wenn dieser an und über die Grenzen kommt, gleich als *Täter* bezeichnet zu werden. Der “Gegenüber” soll seine Gefühle im Griff haben und liebevolle Botschaften vermitteln. Wenn dieser es nicht tut, dann wird es unberechenbar.
Wobei gleichzeitig auch gesagt wird, dass der Gegenüber nicht als “Retter” auftreten soll, andernfalls wird eine Therapie empfohlen, wegen einem “Retter-Komplex”. Sind alle “Richtlinien” aber nicht dazu bestimmt einen “Retter-Komplex” auszubilden?
Vor allem auch, dass der Gegenüber eine “machtvolle Person” sein soll, der die Regeln bestimmt. Wäre es hier nicht besser die Regeln miteinander festzulegen?
Denn es scheint so, als hätte der traumatisierte Mensch gar keine Meinung, gar keinen “gesunden Kern” mehr, gar keine Bedürfnisse, außer “gerettet zu werden”.
Wobei auch steht, dass der Gegenüber (gegenseitig) nicht für die Gefühlsregulierung der Gefühle des anderen verantwortlich ist.
Zwei Sätze zuvor oder danach aber schon. (Zuverlässige, transparente, offene Gefühlsbestimmung und so weiter).
Nun die Frage: wirken Deine Zeilen nur auf mich so? Verstehe ich vieles grundlegend falsch? Oder wurde die Auflistung in einem sehr emotionalen Moment geschrieben, wo ganz viel Verzweiflung der Anführer gewesen ist? …..
Denn am Ende müsste es auch heißen, dass 2 Menschen mit (massiven) Traumafolgestörungen keine Beziehung miteinander aufbauen können. Nur dann würde das Konzept einer Selbsthilfegruppe zum Beispiel gar nicht funktionieren, oder? . …
Ich bin verwirrt….
Aber ich mag Deine (eure) Seite sehr gerne.
Denn diese empfinde ich als sehr reflektiert, sehr wohlwollend.
Gerade deswegen irritieren mich diese vielen verschiedenen Aussagen.
Ganz liebe Grüße an Dich, an euch 🙂
Theresa says
Nein, das ist nicht in einem emotionalen Zustand geschrieben, aber Ja, es ist ein bisschen komplexer. Lass mich versuchen, das etwas zu klären.
Der Artikel erschien in einer Reihe, in der es um Polyvagales für Helfer geht, also darum, wie man Traumatisierten hilft, indem man ihnen Sicherheit vermittelt und damit eine Möglichkeit zur Selbst und Co-Regulation. Deswegen steht das immer wieder im Fokus.
Ich finde nicht, dass Traumatisierte manipulieren ‘dürfen’ und sage auch ganz klar, dass solches Verhalten unbedingt konfrontiert werden muss, damit man daraus lernen kann. Ich sage auch, dass Traumatisierte das vielleicht nicht von heute auf morgen abstellen können, weil sie die sozialen Fertigkeiten erst noch lernen müssen. Und dass man als Helferperson nicht auf der selben Ebene kommunizieren darf, also runter gezogen auf das Level von Manipulation und Strafe. Man muss als Helferperson oft über diesen Dingen stehen, solange der andere das noch nicht besser kann.
Ich weise auf die Todesangst hin, damit Helfer verstehen können, warum es manchmal so schwierig ist und teilweise so extreme Symptome auftreten. Für die wäre es nämlich normal, dass man das alles gleich kann und es scheint manchmal völlig unverständlich warum jemand da jetzt so nen Aufstand macht. Das hat nichts damit zu tun, dass man das als Betroffene ja trotzdem überwinden muss. Es geht nur darum Helfen zu helfen extreme Situationen zu verstehen.
Die Ansprüche an Helfer basieren auf polyvagalen Konzepten. Es ist völlig klar, dass man das nie perfekt hinkriegt. Das ist wie ein Ideal, und man kann sich bemühen sich dem anzunähern. Ich versuche zu erklären, warum es hilfreich ist, sich dem anzunähern, eben weil bestimmtes Verhalten keine Sicherheit vermittelt, an Täter erinnert und man damit bei Betroffenen nicht weiter kommt. Das ist keine Wertung, nur der Versuch Ursache und Wirkung aufzuzeigen.
Es ist etwas völlig anderes, ob man jemanden unterstützt und ein stabiles Gegenüber ist oder ob man jemanden vor seiner eigenen Verantwortung retten will. Die Grenzen von Verantwortlichkeit dürfen nicht verschwimmen. Das heißt ein Helfer ist verantwortlich sich so gut wie möglich darum zu bemühen ein sicheres Gegenüber zu sein. Eine Betroffene ist verantwortlich zu lernen, wie das mit der Selbstregulation und Beziehungsskills funktioniert. Jemand der als Retter einspringt um sie davon zu bewahren sich da bemühen zu müssen, hat selbst das Prinzip von ‘Hilfe’ nicht verstanden.
Vielleicht würde es helfen sich den Artikel Machtvolle Menschen – machtvolle Beziehungen anzuschauen, um zu verstehen, wie wir ‘machtvoll’ definieren. Dabei geht es nicht um Dominanz, sondern um guten Umgang mit sich selbst und anderen. Mehr dazu bei Danny Silk in ‘Lass deine Liebe an’. So wie wir den Begriff machtvoll verwenden macht das schon Sinn. Wer Dominanz braucht, ist per Definition in einem machtlosen Mindset. Ich glaube da ist eine Sprachbarriere, die sich nicht sauber übersetzen ließ. Im Englischen ist ‘defining the relationship’ ein geflügelter Begriff dafür, dass man in einer Beziehung darüber redet, auf welcher Ebene die Beziehung statt findet und wie nah man den anderen einordnen würde. Also als Partner oder möglichen Partner, Freund, nur als entfernte Person der man beruflich hilft usw. Das ist wichtig, damit jeder weiß, was man von der Beziehung erwarten kann und ist kein dominanter Akt zu sagen wo es lang geht.
Co-Regulation passiert immer. Die Frage ist, wie man damit umgeht und wie sehr man sich darauf verlässt, dass der andere einen reguliert, wie viel Fähigkeit man hat das selber zu tun und wie bereit der andere ist, einem damit zu helfen. Man kann das nicht einfordern und man kann keine Beziehung darauf aufbauen, dass der andere co-reguliert. Aber jede gesunde Beziehung hat dieses Element. Da ist es eine Frage der gesunden Einstellung. Ein sich stützen, aber keine Co-Abhängigkeit. Das ist eine feine Linie, die man in Beziehung erarbeiten muss.
Ich glaube, das verwirrende ist vielleicht, dass es immer wieder so ist, dass von Helfern mehr erwartet werden muss, als man im Moment noch von Betroffenen erwarten kann. Dass man Betroffenen das nicht vorhalten kann, Dinge noch nicht zu können. Und dann aber ganz klar, dass man ihnen das nicht abnehmen kann und Verantwortung zu lernen bei den Betroffenen liegt. Das ändert nichts daran, dass man unterstützen kann. Unterstützen heißt aber nicht abnehmen. Man kann verständnisvoll unterstützen und sich nicht extra schwierig dabei anstellen. Und darum geht es mir hauptsächlich, der Artikel ist gar nicht für Betroffene gedacht.
Ich glaube in der Tat, dass zwei schwer Traumatisierte Menschen ohne Input von Außen nur schwer eine gesunde Beziehung aufbauen können. Es sei denn sie lernen irgendwo die nötigen Selbstregulations- und Beziehungsskills. Manchmal lernt man die zusammen. Oft muss das aber von außen kommen.
Ich glaube auch, dass Selbsthilfegruppen sehr schnell sehr ungesund werden können, wenn es da keinen Input von Außen gibt. Ich würde selbst zu keiner Gruppe gehen, die nicht von einer T oder einer Beratungsstelle begleitet wird. Die Dynamik ist sehr schnell so, dass die, die sich hilflos fühlen dann emotional versorgt werden von denen, die gelernt haben, dass man sich weniger hilflos fühlt, wenn man alles für andere macht bzw dass man sich so vor Ablehnung bewahren kann oder ein anderes Trauma Schema. Diese Art der Co-Abhängigkeit bei Betroffenen ist nicht selten. Dabei geht der verletzliche Austausch auf Augenhöhe verloren und die Betroffenenretter brauchen sich nicht bedürftig zeigen und die Betroffenenopfer brauchen keine Selbstständigkeit lernen.
Ein Artikel, so lang er auch sein mag, kann immer nur einen Bruchteil beschreiben von dem, was gesagt werden müsste. Dieser ist nicht anders. Der Fokus liegt bei physiologischer und emotionaler Regulation und den absoluten Grundlagen von Beziehungsgestaltung und darum ‘sicher’ zu sein, so wie der Stand der Forschung dazu ist, was Menschen als sicher wahrnehmen. Der Titel müsste sein Ein SICHERES Gegenüber… Natürlich fehlt da praktisch ein ganzes Buch von Informationen, die auch wichtig sind.
Maria M. says
Hey,
Unsere Wertschätzung für eure Seiten!
Wir haben derzeit ein großes Problem:
Die Freundschaft zu einer Freundin ist in die Tiefe gewachsen und kam für uns in einer Notsituation an den Punkt, wo ich mich darin geroutet habe, dass wir es brauchen,deutlicher da zu sein mit dem System. Ich bat darum, dass sie uns mit unserem System Namen anspricht und Wohlfühlsprache ( istatt ich wir etc) erlaubt ist. Zu unserem Schock hat die Freundin desshalb die Freundschaft beendet.
Sie wusste, das wir viele sind, hat sich aber nicht weiter darum bemüht und wir sind oft leidvoll in die Anpassung gegangen- bis ex nicht mehr ging.
Jetzt haben wir diese Freundin verloren, weil wir zu unserem System gestanden haben und wie ich finde, auch gar nicht um so extrem viel gebeten haben. Jedenfalls sind wir sehr sehr verletzt und fragen uns, ob die Verbundenheit miteinander,das einstehen füreinander den Schmerz der Einsamkeit ” aufwiegt” …
Und fragen uns, welche Erfahrungen andere Systeme in Freundschaften gemacht haben mit der Offenlegung oder der leidvollen Anpassung,so zu tun, als wäre da nur eine(r).
Das würde uns sehr helfen.
Theresa says
Vielleicht würde ein Forum oder social media mehr unterschiedliche Antworten zusammen bringen… es kann sehr lange dauern, bis Leute hier kommentieren.
Wir sind glaub ich ein völlig anderer Fall. Unsere engen Freund*innen wissen um die DIS, aber wir leben die nicht offen. Ich glaube da wär auch bei unseren Freund*innen die Akzeptanzgrenze überschritten. Was eine einfache Freundschaft war würde sonst komplex und stressig werden und die nur auf Eierschalen laufen lassen, ob sie jetzt alles richtig gemacht haben. Statt dessen haben wir uns als System einen Namen ausgesucht, mit dem das System als Ganzes gemeint ist und setzen das jetzt langsam um, dass wir so genannt werden. Schon eine Namensänderung scheint für Leute nämlich eine ganz schöne Herausforderung zu sein. Wir gehen für uns davon aus, dass nicht alle dazu gezwungen sein sollten auf unsere DIS einzugehen. Wer das will kann es probieren, aber nicht als etwas, das wir einfordern oder versuchen durchzusetzen. Ich glaube bei uns hilft auch, dass wir ein recht nüchternes Verständnis von DIS haben, nicht rein investiert sind andere Personen zu sein, und klar auf Integration hinarbeiten. Da macht das mit einem Namen für uns alle viel Sinn. Wie gesagt, ich glaub wir haben da einen etwas anderen Weg. Ein System-Vorname ist allerdings ziemlich wirkungsvoll, wenn es darum geht, dass alle mit eingeschlossen sind und niemand ignoriert wird.
Marleen says
Da muss man wirklich behutsam dran gehen und vorfühlen wem man was bzw. wie viel sagen kann. Wir sind früher auch ständig mit der Tür ins Haus gefallen (mit anderen Themen) und haben uns da jetzt sensibilisiert. Wir haben zum Glück eine Freundin die bereit ist sich mit uns damit auseinander zu setzen, aber der Start unserer Freundschaft war bereits holprig und da hätte es mich sehr gewundert, wenn sie das nicht gut aufgenommen hätte. Unseren anderen Beziehungen versuche ich zu verklickern dass wir viele sind und belasse es vermutlich auch dabei. lg
Marleen says
Achso noch was zum Thema, dass andere “Ihr” anstatt du sagen sollen – das würde ich/wir von niemandem verlangen, das verwirrt Menschen die kein System sind. Uns macht es auch nichts aus, wir fühlen uns ziemlich als eine Einheit, eben als ein System. Das System fühlt sich immer angesprochen. Manchmal rutscht mir halt ein “wir” raus, damit müssen die anderen schon leben können. Wenn eine Freundin mit einem bestimmten Anteil reden wollen würde könnte sie es ja machen, ansonsten ist “Du” eben derjenige im System, der das Gespräch führen will. Durcheinander reden sollen sie sowieso nicht, das führt ja zu nichts.
Gudrun Kallisch says
Hallo ,
wie und wann ist der beste Zeitpunkt mit einem betroffenen Dis – Freund nach Kontaktabbruch von seinerseits wieder in Kontakt zu kommen . Ich vermisse diesen Menschen sehr .
Theresa says
Das ist sehr einfach. Du wartest, bis sich die Person wieder bei dir meldet und dir sagt, dass sie wieder Kontakt möchte. Ein Kontaktabbruch ist eine Grenze. Die gilt es zu respektieren und zu schützen. Du tust also gar nichts außer vielleicht für die Person beten und wartest ab. Derweil kannst du über dich selbst reflektieren, mit deiner Trauer umgehen, hinterfragen warum du die Grenze nicht akzeptieren kannst und wie du es vielleicht doch hinbekommen könntest sie zu respektieren. Eine sehr wichtige Frage die du für dich klar kriegen solltest ist warum du dich so verhalten hast, dass ein Kontaktabbruch das einzige Mittel schien mit dir umzugehen. Vielleicht kannst du einen besseren Umgang mit Menschen lernen und FALLS die Person sich noch mal meldet einiges besser machen. Wenn sie sich nicht meldet, lässt du sie in Ruhe.
Salomischa says
ich finde diesen Artikel extrem hilfreich und kann auch das Meiste aus meiner Erfahrung mit meiner DIS-Freundin so nachvollziehen. Schwierig ist für mich eigentlich nur der Abschnitt Details zu den Traumaerlebnissen, da ich mit einem 5-jährigen Anteil diese bespreche und das Gefühl habe, dass das hilfreich und wichtig für das System ist. Bin da verunsichert. Ich frage da schon auch nach Details, auch weil der führende Anteil eigentlich Bescheid wissen möchte.
Theresa says
Das ist nicht als eine harte Regel gedacht. Kaum jemand hält alles geheim. Wichtig ist nicht auszufragen, wenn die andere Person gar nicht die Stabilität hat um das aufzufangen, da kommen ja doch sehr große Gefühle hoch manchmal, dass niemand versucht Therapeut*in zu spielen und da mit der Verarbeitung rumpfuscht und dass man seine eigenen Grenzen wahrt und auf sich selbst aufpasst, das ist ja alles nicht ohne und kann einen selbst traumatisieren. In der Regel hat man selbst nicht die Ausbildung um mit dem Ausmaß klar zu kommen. Mal klären was da in dem Flashback war damit man helfen kann das von heute zu unterscheiden hingegen kann natürlich helfen.
Anna says
Hallo Theresa,
Ich finde Deinen Artikel sehr interessant & hilfreich.
Gäbe es die Möglichkeit zu einem persönlichen Austausch?
Theresa says
Hallo Anna,
schau dir gerne den Kontaktwegweiser an für genaue Informationen.
Ich stehe für keinen persönlichen Austausch zur Verfügung, du kannst uns aber auf social media (facebook oder bluesky) finden und dort Fragen in die Community stellen. Dann bekommst du Antworten von mir und anderen erfahrenen Personen, die das ergänzen. Gemeinschaftliche Antworten bieten die größte Sicherheit, weil sie dazu anregen, die Meinung einer Person nicht überzubewerten, sondern selbst zu entscheiden, wie man etwas sehen will. Private Beratung gibt es bei mir nicht.