Wir mögen unser Leben organisiert. Wenn es mal anfängt brenzlig zu werden, haben wir einen Stufenplan für einen geordneten Rückzug, der es möglich macht Selbstfürsorge und die wichtigsten Pflichten aufrecht zu erhalten, während wir gleichzeitig Stress reduzieren und Kraft sparen. Wir denken dabei an das Bild einer Rakete, die in verschiedenen Phasen Bauteile abwirft, um den Space Shuttle durch zu bringen.
Wenn ihr mit dem Flylady System zum managen von Erwachsenenkram arbeitet, würdet ihr zuerst die Zonen fallen lassen, dann alle Teile des Wochenplanes, die nicht zwingend notwendig sind, um das Leben am laufen zu halten. Ihr würdet versuchen von den Routinen so wenig wie möglich fallen zu lassen, weil die sich um Selbstfürsorge drehen und die sollte man eigentlich nie weg lassen.
Kritische Zeiten dauern nicht ewig. Meistens müsst ihr nur durch ein paar stürmische Tage durch kommen. Das heißt, ihr solltet euch so neu-organisieren, dass ihr euch Zeit verschafft.
Schaut euch eure Aufgaben an. Könnt ihr sie
- absagen?
- delegieren?
- verschieben?
- reduzieren?
- tauschen?
Ihr müsst nicht alles alleine schaffen. Bittet jemanden um Hilfe.
Und wenn gar nichts anderes geht, game-ifiziert das Ganze wenigstens.
Was übrig bleibt, kann in ein Zeitraster einsortiert werden.
Was muss
- heute
- morgen
- diese Woche
- nächste Woche
- danach
passieren?
Seid da sehr streng mit euch und erlaubt nichts auf der Liste für „heute“ oder „morgen“, was auch etwas länger warten könnte. Ihr versucht Zeit zu gewinnen, um eine kritische Situation zu überbrücken. Ihr versucht nicht effizient zu arbeiten.
Was auch immer nicht mehr diese Woche passieren muss, sollte contained werden. Darüber braucht ihr erst mal gar nicht nachdenken. Dafür ist genug Zeit, wenn die kritische Situation vorüber ist.
Ihr schaut nur darauf, was heute getan werden muss (und macht vielleicht einen Plan, der euch hilft das morgen genauso zu machen)
Setzt Prioritäten. Selbstfürsorge ist am wichtigsten. Wenn Kraft begrenzt ist, konzentriert euch auf essen und trinken, persönliche Hygiene und ausreichend Schlaf. Vielleicht müsst ihr euch Pflichten stellen, die sich nicht vermeiden lassen. Dann plant Ruhe und Entspannung ein. Versucht Sachen zu machen, die sich gut anfühlen, auch wenn sie klein sind. Manche würden argumentieren, dass eine kritische Situation nicht der richtige Zeitpunkt ist, um einen raffinierten Kaffee trinken zu gehen. Das Gegenteil ist der Fall. Geh und hol dir den Kaffee!
Versucht NICHT
- extra hart mit euch zu sein durch starre Erwartungen an eure Leistungsfähigkeit
- perfektionistisch zu sein (putzen kann bis nächste Woche warten!)
- zu weit voraus zu denken
- in Kontakt mit schwierigen Leuten zu kommen
- euch in Diskussionen auf Social Media zu stürzen oder Nachrichten zu schauen
- eure Post zu öffnen (zumindest für ein paar Tage, lasst das jemand anderes vorher lesen)
- euch durch Therapie-Hausaufgaben zu quälen, die für stabilere Zeiten gedacht sind
- toxische Coping Strategien zu verwenden
- aus eurem Lernfenster raus zu fallen
- euch anderer Leute Probleme anzuhören
- euch zu isolieren
- aufzugeben
Erinnert euch immer daran, dass kritische Situationen nicht ewig anhalten. Ihr werdet wieder mehr Stabilität gewinnen. Schwierige Gefühle gehen vorbei. Bis dahin, konzentriert euch auf das, was heute notwendig ist.
Wenn eure kritische Situation zu einer Krise wird, geht bitte zu eure Notfallplan über.
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