Menstruation managen (Life Skills)

Wenn du einen männlichen Körper hast, wird dir das hier nicht viel nützen. Du kannst aber gerne weiter lesen, falls du dich für PTBS- bedingte Probleme mit Menstruation interessierst.

Wenn du einen weiblichen Körper hast und dich das betrifft, stelle bitte sicher, dass du gut geerdet bist, bevor du weiter liest. In diesem Artikel wir Blut erwähnt (war zu erwarten) und Schmerz. Bitte schalte innerlich auf Intellektuell um und schalte deine Vorstellungskraft aus. Mache Pausen, wenn du anfängst dir etwas vorzustellen. Benutze sofort Flashbacks STOPPen (5 Schritte), wenn du merkst, dass Erinnerungen angestoßen sind.

Menstruation ist ein Thema, mit dem viele sich unwohl fühlen, nicht nur Traumatisierte. Der Körper tut Dinge, die du nicht kontrollierst und das kann Angst machen, dazu kommen Blut, Krämpfe und dass man sich mit weiblichen Körperteilen auseinander setzen muss.

Aber es ist eines dieser Dinge, die richtig schlimm werden, wenn man sie einfach vermeidet. Menstruationsunfälle wegen Vermeidung bedeuten größeren Reinigungsaufwand: mehr Kontakt, als wenn du es gleich richtig gemanaged hättest. Vermeidung ist keine Option. Also lass uns sehen, was wir tun können.

 

 

Das richtige Hilfsmittel finden

Es gibt 3 Wege Menstruation zu managen. Einlagen, Tampons und Menstruationstassen. Du musst selbst raus finden, welches für deine individuellen Probleme am besten geeignet ist.

Einlagen

Wenn du Einlagen verwendest, wirst du spüren, dass sie da sind. Was eine gute Erinnerungsstütze sein kann sie zu wechseln, wenn du dazu neigst, Dinge zu vergessen.

Du kannst auch sehen, wann sie gewechselt werden müssen.

Sie kommen in deine Unterwäsche, nicht in deine Vagina. Du kannst es vermeiden dich berühren zu müssen.

Über Nacht sind sie sicherer als Tampons.

Aber sie neigen dazu zu verrutschen, wenn man sich viel bewegt.

Sie sind sichtbarer. Und es führt kein Weg daran vorbei Aufmerksamkeit zu erregen, wenn man sie in öffentlichen Toiletten wechseln. Da ist viel Verpackung außenrum…

Du wirst dem Anblick von Blut ausgesetzt. Und sie entwickeln manchmal unangenehmen Geruch, vor allem, wenn es warm ist. Wenn Blut sehen und riechen dich stark triggert, ist das vielleicht nichts für dich.

Du könntest außerdem eine warme, klebrige Feuchtigkeit oder sogar Blutfluss spüren. Das kann auch triggern.

 

Tampons

Sie können leicht transportiert werden und sind in jeder Weise diskret. Keiner wird etwas merken.

Richtig angewendet kannst du sie nicht spüren. Eine tolle Möglichkeit über das alles nicht nachdenken zu müssen.

Und die Möglichkeit das alles, und das wechseln, zu vergessen! Wenn dein Erinnerungsvermögen schlecht ist, solltest du dir vielleicht einen Wecker stellen.

Tampons sagen dir nicht, wann sie gewechselt werden müssen. 🙁

Sie absorbieren das Blut in deinem Körper, also gibt es kein feuchtes Gefühl in der Unterwäsche.

Sie fühlen sich sauberer an. Es gibt sehr wenig Kontakt mit Blut.

Wenn es dir Mühe bereitet, dich zu berühren, gibt es Applikatoren dafür.

Tampons absorbieren nicht nur Blut, sondern auch Scheidenflüssigkeit. Das bedeutet, dass es da drinnen etwas trocken werden kann, was jucken oder sich wund anfühlen kann. Die richtige Größe zu wählen hilft.

Billige Tampons verlieren beim raus ziehen manchmal Fasern, was zu Infektionen führen kann.

Es gibt teurere, die mit einem feinen Gewebeüberzug versehen sind, die das verhindern und das entfernen erleichtern. ( Wir benutzen o.b. ProComfort SilkTouch und würden nie wieder etwas billigeres nehmen.) (Nein, wir kriegen kein Geld dafür das zu sagen.)

Grundsätzlich gilt: Spare niemals bei Produkten um deine Menstruation zu managen. Das ist Teil von Hygiene, die eine der grundlegenden Säulen von Selbstfürsorge darstellt. Spare niemals an Selbstfürsorge!

 

Menstruationstassen (cups)

Das sind Silikonbecher, die du in die Scheide einsetzt um das Blut zu sammeln.

Sie absorbieren nicht, also gibt es keine Probleme mit trockenen Schleimhäuten.

Sie sind so diskret wie Tampons und erlauben viel Bewegungsfreiheit.

Das kann bis zu 12 Stunden drinnen bleiben. Wenn es dein Hauptziel ist, dich weniger oft darum kümmern zu müssen, ist ein Cup vielleicht etwas für dich. Du müsstest nur 2 mal am Tag daran denken. Kein Wechseln in öffentlichen Toiletten! (möglich!)

Einmal gekauft, kann das gereinigt und wiederverwendet werden. Das spart auf lange Sicht Geld und schützt die Umwelt.

Der Nachteil ist, dass es eine ziemlich blutige Angelegenheit ist.

Man muss eine Cup voll Blut komplett ausschütten. SRA Hintergrund? Schwierig.

Bevor man das alles routiniert kann, hat man sich viel die Hände schmutzig gemacht.

Die Cup musst gereinigt werden, bevor du sie wieder einsetzen kannst. Das ist eine recht lange Zeit im Bad.

Und du musst dich definitiv anfassen, deutlich mehr als mit Tampons. Du musst abtasten, ob die Cup den Muttermund abdeckt. Ja, genau…

Identifiziere dein größtes Problem. Ist es Blut zu sehen? Es zu spüren? Dich zu berühren? Wechsel zu vergessen? Benutze ein Hilfsmittel, was deinem größten Problem entgegen kommt. Es ist ok Trigger so gut es geht zu vermeiden. Vermeide nur nicht, dich zu kümmern.

 

 

Wenn ihr Viele seid:

Ernennt jemanden, der das übernimmt.

Stellt sicher, dass so viele von euch wie möglich geschult sind, was das ist und wie man das wechselt.

Lenkt die Innenkinder woanders ab derweil.

Männliche Anteile können das nicht ignorieren. Wenn das überwunden ist, dass der Körper weiblich ist, sind männliche Helfer oft die sanftesten, wenn es darum geht sich zu kümmern. Jeder muss mithelfen den Körper zu versorgen, ob man sich damit identifiziert oder nicht.

Bleibt immer gut geerdet.

 

 

Menstruation ist nicht nur Blutung. Es ist auch Schmerz.

Von Missbrauch Betroffene erleben oft schwere Krämpfe und Schmerzen. Es besteht die Möglichkeit, dass Krämpfe sensorische Erinnerung, Körperflashbacks, auslösen und du die selben körperlichen Empfindungen hast, wie während des Missbrauchs. Nein, du bist nicht verrückt, das geht anderen auch so.

Oft ist der Schmerz der schlimmere Trigger, als das Blut. Was heißt, dass wir damit umgehen müssen.

 

Halt Schmerztabletten griffbereit. Leg auch welche in deinen Skillkoffer, den du immer bei dir trägst.

Vermeide Überdosierung, aber sei großzügig. Es gibt keinen Grund, warum du das ertragen müsstest.

Benutze sie so früh du kannst, sobald du ein Ziehen im Unterleib spürst. Die meisten brauchen 20 Minuten, bis sie wirken!

Manche Menschen machen die Erfahrung, dass Schmerztabletten nicht mehr wirken, wenn erst mal Körperflashbacks getriggert sind. Also verliere keine Zeit.

Frag in der Apotheke nach. Da gibt es Kombiprodukte, die auch bei Durchfall helfen, wenn das ein Problem ist.

Die Pille reduziert oft Krämpfe. Wenn du dran denkst sie regelmäßig zu nehmen, ist das eine Option.

Halt dich warm. Eine Wärmflasche hilft. Du kannst dich damit im Bett zusammen rollen.

Leichte Bewegung hilft. Yoga oder Stretching. Mach kein HIIT oder ähnlich radikales.

Atme. Versuche in den Schmerz rein zu atmen.

Vermeide Koffein. Das macht es schlimmer.

Iss ein paar Tage lang gesund. Weniger Zucker und Salt soll helfen, so wie mehr Magnesium.

Wenn du ätherische Öle magst, versuch es damit. Lavendel, Majoran oder Jasmin wären Möglichkeiten

 

 

Sei sanft mit dir selbst.

Dein Körper fühlt sich schwächer an als sonst und du bist vielleicht nicht so produktiv. Das ist ok.

Bestrafe dich nicht dafür weiblich zu sein.

Versuch dich nicht zu pushen.

Gehe mit deiner Wut um.

Ja, das ist beängstigend und nervig und vielleicht fühlt sich dein Körper wie dein Feind an. Dann liebe deinen Feind.

Du kannst das umkehren und zu einer Zeit besonderer Selbstfürsorge machen.

Mir ist klar, dass das manchmal noch zu groß ist. Wenn nicht mit Freundlichkeit, behandle dich selbst mit professioneller Effizienz, wenn du dich um dich kümmerst.

Bleibe immer gut geerdet.

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