Vor Kurzem mussten wir uns von einem T verabschieden. Jemandem, mit dem wir offen reden konnten. Jemandem, dem wir Einblicke ins System gewährt haben. Jemanden, in dessen Gegenwart wir uns nicht geschämt haben.
Das Ausmaß dieses Verlustes ist kaum zu beschreiben.
Das ganze System leidet.
Manche sind am Boden zerstört. Manche verleugnen ihre Bedürfnisse, betäuben sich mit Arbeit. Andere wollen nie wieder jemanden so nah ran lassen. Und wieder andere sagen, sie haben es ja immer gewusst.
Es gibt keinen einfachen Weg um mit dem allen umzugehen. Aber ich möchte gerne teilen, was wir getan haben um uns gegenseitig zu unterstützen und auch den Kindanteilen zu helfen.
Wir wussten schon Monate bevor es passiert ist, dass der T fort gehen würde und das hat geholfen. Während es viel zu spät war um allen Bedürfnissen innen gerecht zu werden, war es doch genug Zeit um vorzubereiten, wie wir Abschied nehmen wollen.
Wir, das heißt vor allem die Kinder mit Assistenz von Erwachsenen, haben angefangen eine Imagination zu erschaffen, die die “Tresor”-Übung mit dem Sicheren Ort verbindet. Das Ergebnis war ein wunderschönes und detailreiches neues “zu Hause”, wo wir unser inneres Bild des T hinbringen konnten.
Obwohl er im Außen nicht mehr da ist, können wir ihn immer noch an diesem speziellen Ort Innen finden, sollten wir das Gefühl von Unterstützung benötigen. Es ist ein Ort um die Erinnerung der emotionalen Verbindung aufrecht zu erhalten.
Wir haben uns die Zeit genommen ein Bild dieses besonderen “zu Hauses” zu malen um uns daran zu erinnern, dass er nun an einem sicheren und glücklichen Ort ist.
Während wir gemalt haben, haben wir angefangen uns auszutauschen,
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Geschichten über ihn,
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was jeder von uns an ihm mochte und
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was wir an ihm vermissen
zu teilen.
Miteinander reden hat uns geholfen, damit keiner alleine bleiben musste in seiner Trauer. Wir haben alle jemand wichtiges verloren. Wir hatten Augenblicke von innerer Verbindung, als wir uns gegenseitig zugehört haben, was jedem Einzelnen an ihm aufgefallen ist und ein Puzzle seiner Person zusammen gesetzt haben und auch davon wie wir uns in dieser Beziehung gefühlt haben. Ganz besonders die Innenkinder haben hier Unerwartetes und Tiefgründiges beigetragen.
Irgendwie hat uns die Trauer näher zusammen geführt und wir haben auch ein vollständigeres Bild von uns selbst bekommen darin.
Wir haben Trost gefunden in der Imagination eines neuen zu Hauses und noch größeren Trost darin, uns gegenseitig Gesellschaft zu leisten im Schmerz über diesen Verlust.
Wenn ihr jemanden verloren habt, bitte lasst euch nicht jeder für sich leiden. Es ist ein kollektiver Verlust und das wird etwas leichter erträglich, wenn ihr darüber redet und euch mitteilt. Es hilft auch den Schmerz zu integrieren, wenn ihr alle Aspekte eurer Trauer sammelt, statt sie dissoziiert über Anteile verstreut alleine zu tragen.
Auch wenn es weh tut, feiern wir, was wir hatten und schüren die Hoffnung, irgendwann etwas ähnliches mit jemand anderem zu teilen.
Vielleicht ist es zu früh im Verarbeitungsprozess um das hier als Erfolgsrezept zu feiern, aber es ist ein Teil in einem Puzzle der Trauerbewältigung.
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