Manchmal bieten einem Therapeuten Übergangsobjekte an, die man bis zum nächsten Termin mit nach Hause nehmen kann; besonders wenn sie planen in Urlaub zu fahren oder es gerade wacklig ist.
Was soll das überhaupt? Und wie kann das helfen?
Für viele Überlebende ist die T und das Büro der T wie ein sicherer Ort voller Licht und wenn sie von dort fort gehen, fühlt es sich an, als würden sie durch einen dunklen Gang laufen, bis wieder der erleuchtete Raum und ihre T vor ihnen auftauchen: der nächste Termin.
Ein Übergangobjekt kann dir Gesellschaft leisten auf deinem Weg durch diesen Gang, damit du nicht das Gefühl hast, dabei alleine zu sein. Es repräsentiert quasi-zwischenmenschliche Regulation.
Es könnte dich erinnern an:
- deine sichere Beziehung zur T
- tröstliche Situationen mit der T
- einen hilfreichen Satz, den die T zu dir gesagt hat
- eine wichtige Sache, die du in Therapie gelernt hast
- eine stabilisierende Übung, die deine T dir beigebracht hat
- das Gefühl von Verbundenheit
- gute Erinnerungen, die ihr geteilt habt
- ein wiederkehrendes Thema oder einen Inside Joke
- ….
Ts benutzen oft kleine Kuscheltiere als Übergangsobjekte und haben eine kleine Auswahl davon in ihrem Büro. Aber es muss gar nicht ein Kuscheltier sein. Was wichtiger ist, ist dass es irgendwie eure Verbindung repräsentiert.
Andere Optionen für Übergangs „Objekte“ könnten so aussehen:
- Eine Tonaufnahme von deiner T, vielleicht mit deiner liebsten Imagination oder Achtsamkeitsübung
- Ein Blatt Papier, auf dem deine T ihre Hand ummalt hat. Wenn du Unterstützung brauchst, kannst du deine Hand auf das Bild legen und dir die Verbindung vorstellen.
- Ein bestimmtes Wort oder ein Satz, den deine T öfter wiederholt, vielleicht aufgeschrieben oder durch ein Bild dargestellt.
- Eine Karte oder ein Brief deiner T, die du im Geldbeutel haben könntest und lesen, wann nötig.
- Irgendein Gegenstand, der sonst immer im Büro ist und den du dort oft gesehen hast
- ….
Besonders mit einem DIS System sollten Übergangsobjekte vorher abgesprochen werden. Manche Anteile fühlen sich vielleicht nicht wohl mit dem Gedanken von Nähe oder damit, etwas von der T zu haben. Andere greifen vielleicht verzweifelt nach allem, was sie kriegen können, um es irgendwie durch den Gang zum nächsten Termin zu schaffen. Und manche Anteile spüren vielleicht das Bedürfnis Übergangsobjekte zu zerstören, weil deren Bedeutung bei ihnen Angst oder Wut auslöst. Ihr solltet die Sicherheit eines Objektes verhandeln, um euch vor Zerstörung und gebrochenen Herzen zu bewahren.
Manche Patienten haben das Bedürfnis ihrer T ein Übergangsobjekt zu geben, damit die sich an die Verbindung erinnert. Das ist eine Grauzone und die T sollte genau erforschen, welches Bedürfnis dahinter steckt und andere Wege finden, diesem zu begegnen. Es sollte klar sein, dass die T nicht 24/7 arbeitet und es verdient, auch Zeiten zu haben, wo sie nicht an Patienten denkt. Wenn eine T zustimmt ein Objekt von einer Patientin anzunehmen, halten wir es für wichtig, dass es im Büro bleibt, als Sinnbild einer professionellen Beziehung, und nicht nach Hause oder in den Urlaub mitgenommen wird.
Greifbare Gegenstände neigen dazu kaputt oder verloren zu gehen. Es ist wichtig sich klar zu machen, dass sie nicht die Beziehung „sind“, sie erinnern nur an die Beziehung. Wenn dem Übergangsobjekt etwas zustoßen sollte, brauchen besonders Innenkinder da vielleicht Unterstützung, um das auseinander zu halten.
Übergangsobjekte sind nicht nur hilfreich, um dich unter der Woche oder in der Urlaubszeit zu unterstützen, sondern auch, wenn du eine T verabschieden musst und eine Neue finden. Der Gang steht dann für die Zeit, die du brauchst, um bei der neuen T, einem neuen hellen Raum, anzukommen. Das Übergangsobjekt erinnert dann an all die Dinge, die du gelernt und gemeistert hast und hilft dir stabil zu bleiben, bis wieder mehr Hilfe zur Verfügung steht. In diesem Fall ist der Gegenstand ein Geschenk, dessen Bedeutung und Wichtigkeit sich mit der Zeit verändern wird.
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